In einzelnen Bergregionen ist er bereits da, der Winter. Und mit ihm die Wintersportsaison. Sport in der kalten Jahreszeit - vom Skifahren bis zum Schneeschuhwandern - liegt nach wie vor im Trend. Und die Sportgeschäfte sind dafür gerüstet. "Allmählich läuft das Geschäft an. So richtig viel los ist aber erst im Dezember, wenn in den Bergen mehr Schnee liegt", weiß Josef Schörg. Seit mehr als 20 Jahren präpariert der 69-Jährige in seinem Laden in der Landsberger Straße in Buchloe Ski. Neben Service und Verleih bietet er auch die gesamte Palette der Skisport-Ausrüstung an.
Immer mehr Helme
Besonders im Bereich Sicherheit tut sich dabei einiges. "Mehr und mehr Leute fahren heute mit Skihelm", sagt Schörg. Waren es anfangs vor allem Kinder, für die in Italien und Österreich mittlerweile gar eine Helmpflicht gilt, griffen seit dem tragischen Skiunfall von Thüringens Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus mittlerweile auch immer mehr Erwachsene zur schützenden Kopfbedeckung. "Im vergangenen Jahr ging es sogar so weit, dass man kaum noch Helme bekommen hat, da die Firmen mit dem Liefern nicht mehr hinterher gekommen sind", erzählt Schörg.
Wie wichtig der Griff zum Helm ist, erläutert Christoph Jorda vom Kaufbeurer Geschäft Scenic: "Viele Leute kaufen einfach zu gutes Material, ohne richtig damit umgehen zu können. Deshalb, und aufgrund der überfüllten Pisten, kommt es immer häufiger zu Unfällen." Um sich nicht erst schützen zu müssen, wenn es so weit ist, sondern Unfälle bereits vorzubeugen bevor sie geschehen, sei eine regelmäßige Kontrolle der Bindung immens wichtig, betont Schörg: "Gerade bei Kindern und Jugendlichen, bei denen sich Größe und Gewicht noch stark verändern, sollte man sie jedes Jahr neu einstellen."
Auf beiden Seiten gebogen
Was die Ski und Snowboards an sich betrifft, so sind sich die Betreiber der Sportgeschäfte einig, dass in diesem Jahr erneut die Twin-Tips und Twins bevorzugt werden. Diese Bretter sind sowohl hinten als auch vorne auf identische Weise gebogen und ermöglichen so ein Fahren in Halfpipes. Vor allem Jugendliche nutzen sie, weiß Hermann Wagenseil, Inhaber des Kaufbeurer Geschäfts Extreme. "Immer mehr Skateboarder steigen im Winter auf Snowboards um und können bereits vorwärts und rückwärts fahren." Früher seien vornehmlich Skifahrer von zwei Brettern auf ein Brett umgestiegen.
Als weiteren Trend, der vor allem bei Kurzski-Fahrern im Kommen ist, bezeichnet Thomas Freitag vom Kaufbeurer Sportgeschäft Hapfelmeier das Schneeschuhwandern. "Viele lassen sich nicht einfach den Berg hinaufziehen, sondern erklimmen ihn selbst", so Freitag. Für das Outfit, das auf der Piste getragen wird, gilt auch heuer: Bunt ist die Devise.
Knallige, leuchtende Farben von orange und pink über lila und neongrün mit oft chaotischen Mustern zieren auch im Buchloer Geschäft Iguana die Regale. Der Laden vertreibt während der kalten Jahreszeit auch Ski- und Snowboardklamotten. Bisher läuft das Geschäft in diesem Jahr aber eher schleppend an, verrät Verkäuferin Sabine Asner: "Der Oktober war einfach zu warm."
Zudem habe sie nach wie vor das Gefühl, dass die Leute mit ihrem Geld eher sparsam umgehen. "Eine ordentliche, wasserdichte Bekleidung kostet im Durchschnitt aber nun mal 120 bis 130 Euro."
Unterwäsche aus Merinowolle
Neu ist zudem ein Trend bei der Skiunterwäsche hin zu Merinowolle, weiß Harald Hofmann vomKaufbeurer Geschäft Intersport Hofmann zu berichten. "Im Gegensatz zur bisherigen Unterwäsche aus Kunststofffaser riecht die Merinounterwäsche kaum noch, selbst wenn man sie zwei, drei Tage hintereinander trägt."