Roßhaupten (pas). Hoch im Kurs stand bei seinen jungen Besuchern der 'Kindersicherheitstag 2006' am vergangenen Samstag auf dem Ferienhof Greis in Roßhaupten. Weit mehr Kinder als vorgesehen wollten mit dabei sein. Die Veranstalter mussten die Zahl auf knapp mehr als 100 Teilnehmer begrenzen. In mehr als zwei Stunden wurden die Kindergruppen auf fünf verschiedenen Stationen mit den Gefahren auf einem Bauernhof und dem Schutz davor vertraut gemacht. Landrat Johann Fleschhut, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, rief in seinem Grußwort Kinder und Eltern zu mehr Sicherheit auf dem 'Erlebnisspielplatz Bauernhof' auf. Erstmals führten die Land- und Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben (LBG) im vergangenen Herbst einen ähnlichen Sicherheitstag in Buchloe durch. Der Bayerische Bauernverband, Kreisverband Ostallgäu und das Amt für Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren unterstützten das Vorhaben. Mit Warnwesten und grünen Mützen ausgestattet erlebten die gut 100 Kinder die fünf Ausbildungsstationen, auf denen ihre Mitarbeit gefragt war. Anschaulich erfuhren sie einige hauptsächliche Gefahrenquellen auf dem Bauernhof. Schauriger Höhepunkt: ein umstürzender Trecker-Reifen, der ungesichert an einer Wand lehnte.
Eine unter ihm liegende Melone zermatschte dieser schwere Reifen beeindruckend. 'Bei uns auf dem Hof hat’s so die Katze erwischt', bestätigte ein Kind, dass eine ungesicherte Reifenlagerung nicht unüblich sei. Auf die große Erstickungsgefahr durch unsichtbare und geruchlose Silogase wies eine Demonstration mit erlöschenden Kerzen eindrucksvoll hin. Ein Kleiner, der 'diese Gase ausbaggern' wollte, wurde wie alle anderen auch von der üblicheren Methode der Silobelüftung überzeugt. Wie eingeschränkt die Sicht auf einem Trecker beim rückwärts Rangieren ist, erfuhren die Kinder an einer anderen Station. Teams vom Roten Kreuz demonstrierten Maßnahmen zur Ersten Hilfe, Mitarbeiter vom Amt für Landwirtschaft und Forsten trainierten die menschlichen Sinne als überlebenswichtige Voraussetzungen zum besseren Erkennen von Gefahren. Landwirt Johann Greis freute sich über das bunte und sinnvolle Treiben auf seinem Hof, den er für diesen Tag und für eine so wichtige Ausbildung gern zur Verfügung stellte. Nach der Ausbildung an den Stationen wartete das Mittagessen auf die Kinder. Am frühen Nachmittag konnten dann alle noch beim Aktivprogramm am Trampolin, bei Torwandschießen, Tischtennis und Tauziehen oder beim Fahren auf einem Tretschlepper mit Rückfahrkamera ihre Kraft und Geschicklichkeit beweisen. Mit der Siegerehrung für ein Quiz, bei dem Kater Moritz, die Leitfigur für 'Kinder sicher und gesund auf dem Bauernhof' die Fragen stellte, endete der bunte und lehrreiche Tag. Sogar die älteren Teilnehmer bestätigten, dass ihnen dieser Tag gefallen und ihnen 'etwas gebracht hat'. Mit mehr Aufmerksamkeit werden sie nun auf ihrem Hof auf die Minimierung von Gefahrenquellen achten, versprachen sie. Das gilt besonders dann, wenn Urlauberkinder und Feriengäste auf dem Hof sind, die wenig mit der Landwirtschaft vertraut seien.