Bergwacht trainiert übt Ernstfall in Grasgehren
Zu einer stehen gebliebenen Bergbahn, rückten am späten Freitagnachmittag 3 Einsatzkräfte der Bergwacht Oberstdorf nach Grasgehren aus. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Einsatz nur um eine jährliche Bergübung in Grasgehren. "Ein Baum ist im oberen Feld unserer Bergbahn in das Seil gestürzt, die Bahn kann nicht mehr weiterfahren", erklärte Betriebsleiter Albert Fischer das Übungsszenario. Sechs Menschen in drei Sesseln mussten gerettet werden. "Wenn die Bahn voll im Betrieb ist, hängen rund 100 Personen in 50 Sesseln im Seil. Dann muss die Bergung schon schnell gehen. Deswegen üben wir es jedes Jahr“, sagte der Betriebsleiter der Grasgehren-Lifte.

Bergwachtler klettern auf Seilbahnstützen und seilen sich ab
Während das Liftpersonal die Fahrgäste mit Durchsagen informierte und versuchte zu beruhigen, fuhren die Bergretter Xaver Hartmann, Hannes Rapps und Pius Lengger an eine der Säulen heran. Gesichert mit Seilen und Karabinern kletterten sie auf die hohen Stützen des Sessellifts. Anschließend fuhren sie mit einem speziellen Bergesystem zu den Insassen in den Sesseln herunter.
"Wir sichern uns dann am Sessel und beruhigen erst einmal die Personen. Dann bekommen sie eine sogenannte 'Bergewindel' angezogen und werden dann gesichert abgeseilt“, erklärte Xaver Hartmann von der Bergwacht Oberstdorf.
Bahn muss innerhalb von 3,5 Stunden evakuiert werden
Laut Vorgaben muss die gesamte Bahn im Ernstfall innerhalb von 3,5 Stunden evakuiert werden. Bei Vollbetrieb sind das 100 Menschen, die die Einsatzkräfte in dieser Zeit retten müssen.
"Die Übung verlief heute superschnell. Ich habe noch nie gesehen, dass man in so einer kurzen Zeit sechs Personen retten kann", sagte Betriebsleiter Albert Fischer. Die Bergbahn übt jedes Jahr ein solches Szenario, dieses Mal an der Bolgengratbahn.