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Seltener Gartenschläfer "Zorro" in Oberstdorf entdeckt

Tierwelt

Seltener Gartenschläfer "Zorro" in Oberstdorf entdeckt

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    Der Gartenschläfer "Zorro" wurde mithilfe einer Wildtierkamera in Oberstdorf entdeckt. Der zu den Bilchen gehörende Säuger ist die in Europa am stärksten zurückgehende Nagetierart.
    Der Gartenschläfer "Zorro" wurde mithilfe einer Wildtierkamera in Oberstdorf entdeckt. Der zu den Bilchen gehörende Säuger ist die in Europa am stärksten zurückgehende Nagetierart. Foto: Rudi Leit

    Für Bayern ist es eine echte Besonderheit: Südlich von Oberstdorf wurde der seltene Gartenschläfer "Zorro" entdeckt. Laut dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) handelt es sich um die am stärksten zurückgehende Nagetierart in Europa. Bereits im Juli 2019 hatte eine Wildtierkamera in Oberstdorf ein Foto von dem kleinen Säuger gemacht. 

    Verbreitungsgebiet halbiert

    In den letzten 30 Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers, der um seine Augen eine schwarze „Zorromaske“ trägt, halbiert. Als Ursache wird schon lange ein Zusammenhang mit dem Insektensterben vermutet. Strukturelle Veränderungen der Lebensräume und auch der Klimawandel könnten eine weitere Rolle spielen. Der LBV meint, dass die Höhenlage für den Gartenschläfer absolut ungewöhnlich seien. "Normalerweise sind die Lebensräume im südlichen Verbreitungsgebiet Deutschlands eher Obstwiesen, Weinberge und Kleingärten." 

    Die Merkmale des Gartenschläfers

    Der Gartenschläfer gehört zur Gruppe der Bilche, zu denen auch Siebenschläfer und Haselmäuse zählen. Die schwarze "Zorro-Maske" um die Augen ist das auffälligste Merkmal des circa 15 Zentimeter langen braun-weißen Gartenschläfers. Außerdem hat er einen langhaarigen Schwanz, der fast so lang wie sein Körper werden kann. Die Tiere sind nachtaktiv. Tagsüber ruhen sie in Baumhöhlen, Nestern oder Felshöhlen. Ihren Winterschlaf verbringen sie von Oktober bis April. Gartenschläfer sind zwar Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend von Insekten, Früchten, Samen und Knospen. 

    Enge Zusammenarbeit mit Alphirten

    Der Gartenschläfer ist als "nationale Verantwortung" eingestuft, so der LBV. In den letzten 30 Jahren haben die Tiere in Europa etwa die Hälfte der Fläche ihres bisherigen Lebensraumes verloren. Am häufigsten kommen die Tiere in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor. In den Allgäuer Hochalpen werden nun noch mehr Gartenschläfer vermutet. Um den Bestand vor Ort zu sichern, stehe der LBV in sehr guter Zusammenarbeit mit den Alphirten. Denn die Sicherung des Gartenschläfer-Lebensraums und seiner Nahrungsflächen erfolge durch eine extensive Beweidung.

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