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Selbsthilfe statt Modellbau

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Selbsthilfe statt Modellbau

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    Sonthofen/Allgäu (mer). Statt sich seinem großen Hobby Modellbau zu widmen, sitzt der Sonthofener Siegfried Bauer derzeit häufig vor seinem neu angeschafften Computer. Der Rentner hat viel zu tun, denn er hat eine Selbsthilfegruppe Atemwege gegründet, die sich an Patienten mit Atemwegserkrankungen und deren Angehörige aus dem gesamten Allgäu und darüber hinaus richtet. 'Ich habe während meiner Krankheit so viel Hilfe und Unterstützung erfahren, dass ich jetzt was davon zurückgeben will', so der 61-Jährige. Seit 1997 leidet der gebürtige Homburger an der Lungenkrankheit COPD, bei der sich die Atemwege verengen. 'Die Diagnose traf mich ganz plötzlich, denn ich war mein ganzes Leben gesund', so Bauer. Da der ehemalige Handwerker immer schon den Dingen auf den Grund ging, wollte er möglichst viel über seine Krankheit erfahren und fing bereits während seines Klinikaufenthaltes damit an, Fachliteratur zu sichten. Die Initialzündung für die Gründung einer eigenen Gruppe bekam der Ex-Raucher dann im vergangenen Herbst, als er während einer Autofahrt in Kempten einen schweren Anfall erlitt. 'Damals hat mir ein junges Ehepaar geholfen. Dieses Verhalten hat mich derart stark beeindruckt, dass ich was tun musste', so Bauer. In Kooperation mit zahlreichen Vereinen wie der Deutschen Atemwegsliga wurde seine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen.

    Die wirbt mit Flugzetteln, die bei vielen Lungenfachärzten, in Fachkliniken und Geschäftsstellen der Krankenkassen ausliegen, für ihr Programm. Das Hauptziel besteht darin, durch Aufklärung und Informationen die Lebensqualität der Betroffenen, aber auch von deren Angehörigen zu verbessern. Des Weiteren will er Hilfe in therapeutischen Fragen anbieten. 'Unser Motto soll lauten Hilfe zur Selbsthilfe', so der Initiator. Die Leute sollen ihre Erfahrungen austauschen. Auf jeden Fall vermeiden will er, dass die Treffen in ein gegenseitiges Bemitleiden ausarten. 'Das hilft keinem weiter. Wir wollen positiv aufeinander einwirken', so Bauer. Das erste Treffen ist je nach Resonanz für Juni geplant. Bis dahin wird der Rentner noch viel Zeit vor seinem Computer verbringen. i Interessenten können sich bei Siegfried Bauer melden. Telefon/Fax: (08321) 22668 oder e-mail: sha-copd-bauer@t-online. de

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