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Seit einem Jahrzehnt fließt dunkles Bier aus Eisenberg

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Seit einem Jahrzehnt fließt dunkles Bier aus Eisenberg

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    Eisenberg(sr). - Im September vor zehn Jahren war in Speiden der Umbau der ehemaligen Stolz-Brauerei in die nostalgische Gasthaus-Brauerei abgeschlossen. Anton Kössel, Braumeister aus Eisenberg, hatte das Gebäude von seinem Vater erworben und sich einen Traum erfüllt: Bier brauen nach eigener Rezeptur. Mittlerweile ist 'die Brauerei' für viele eine feste Größe bei der Entscheidung 'Wo gehen wir hin?' Jetzt feiert das Sudhaus mit buntem Programm Geburtstag. Nach altbayerischer Tradition wird das halbdunkle Vollbier direkt vom Fass ausgeschenkt. Nur für den Außer-Haus-Verkauf kommt es in Bügelflaschen. Zwölf Mitarbeiter beschäftigt Toni Kössel mittlerweile, dabei sind ein Braugeselle und ein Lehrling.

    Jahrhundertelange Brautradition Als eisenbergisches Bauerngut des Mang Claas wurde das heutige Brauereianwesen 1598 erstmals erwähnt. Christian Steinacher, Wirt bei der Wallfahrt Maria-Hilf, erwirbt 1640 das Anwesen und begründet die Brauerei. Von 1656 bis 1897 war sie im Besitz weiterer sieben Generationen der Familie Steinacher. 1897 wurde das alte Brauhaus mit Tanzsaal abgebrochen und an gleicher Stelle eine moderne, neuzeitliche Brauerei errichtet. Nach dem Tod des letzten Steinachers im Jahre 1923 lag die Brauerei still, bis 1929 der Brauereibesitzer-Sohn Otto Stolz aus Kempten das Anwesen kaufte und bis 1963 führte. Eine Limonadenfabrik zog dann von 1971 bis 1983 in das Gebäude, das die Gemeinde Eisenberg 1984 kaufte. 1986 erwarb Adolf Kössel, damaliger Bärenwirt in Zell, das ehemalige Brauereigebäude. Er übergab es 1991 an seinen Sohn Anton. Er macht es zum Mariahilfer Sudhaus und zu einer 'Erlebnisgastronomie'. Sie hat eine besondere Atmosphäre: Der freie Blick auf die Sudkessel und Brennanlage stellt den direkten Bezug zwischen Besucher und Brauer her, besonders wenn noch leichter Malzgeruch in der Luft liegt. Das hier gebraute Bier wird überwiegend direkt vermarktet. Es geht an die Gäste im Lokal und in Bügelflaschen gefüllt an die Selbstabholer. Nur die Burgwirtschaft 'Bären' in Zell, die Tiroler Weinstuben in Füssen und das Café; Kargl in Saulgrub genießen das Privileg vom Kössel-Bräu beliefert zu werden. Neben dem Mariahilfer Bier, dem Vollbier, bietet Anton Kössel je nach Jahreszeit auch ein Weizen, Starkbiere hell und dunkel (Maibock/Kathreinerbock), das Antonator in der Fastenzeit und heuer zu Weihnachten auch ein Festbier. Da Bier bekanntlich den Appetit anregt, werden im Sudhaus auch die dazu passenden Speisen angeboten: Gegrillte Schweinshaxen, frischer Leberkäs oder ein Surbraten können direkt am Buffet abgeholt werden. An den Tischen gibt\'s frischgebackenen Brezen. Brotzeiten und andere kalte Gerichte runden das Angebot ab.

    Hilfe für Schwester Bernadette Das Zehnjährige wird im Rundzelt mit einem unterhaltsamen Rahmenprogramm gefeiert. Mit einem Kabarett-Abend am 27. September, mit 'Schabernack im 12er-Pack' am folgenden Samstagabend, und am Sonntagnachmittag folgen die deutsche Meisterschaft im Ochsenrennen sowie ein Kinderprogramm. Mit der Max Eichhorn-Combo klingen die Festtage am Sonntagabend aus. Der Reinerlös dieser Veranstaltung fließt in ein Projekt in Albanien. Den Kontakt hierzu fand Anton Kössel über Schwester Bernadette Ebenhoch aus Waal. Die Ordensfrau hielt schon mehrfach in Mariahilf Vorträge und erhielt hier Unterstützung für ihr Projekt.

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