Von Sabrina Müller |Westallgäu"Der Mensch im Mittelpunkt" ist das Motto des Familienunternehmens Fink aus Untertrogen (Weiler). Den Grundstock dafür legten Rosemarie und Walter Fink 1968, als sie das damalige "Altenheim Rothachblick" und die "Villa Sandbühl" (damals ein Heim für psychisch Kranke) in Weiler übernahmen. Das war vor vierzig Jahren - seither hat sich viel getan.
Aufgrund der großen Nachfrage an Heimplätzen für Bewohner mit psychischen Erkrankungen entschloss sich das Ehepaar Fink Mitte der Siebziger dazu, den elterlichen Bauernhof in Untertrogen zu einem Pflegeheim umzubauen.
Mittlerweile sind auch die zwei Söhne Roland (34) und Günther (42) mit in den elterlichen Betrieb eingestiegen, der sich in den vergangenen Jahrzehnten auf vier Einrichtungen im gesamten Westallgäu ausgedehnt hat.
Neu ist etwa auch das Logo: Statt "Fink. Alten- und Pflegeheim" heißt es jetzt "Fink. Das Zentrum für Beratung". Dieser Wechsel ist nicht zuletzt auf das erweiterte Angebot der vergangenen Jahre zurückzuführen.
Neben normaler Altenpflege gibt es mittlerweile auch Tages- und Kurzzeitpflege sowie in zwei der Einrichtungen Therapiemaßnahmen und Wiedereingliederung in den Alltag für Alkohol- und Drogenabhängige. "Wir sind Anlaufstelle, wenn vorher alle anderen klinischen oder sozialen Dienstleistungen versagt haben", sagt Günther Fink. Der Begriff "Alten- und Pflegeheime" sei daher nicht mehr treffend, sagt Roland Fink. Der neue sei offen, "da fällt vieles drunter".
Enger Kontakt zum Personal
Günther Fink kümmert sich vor allem um das Wirtschaftliche, um Personalfragen sowie um die Häuser in Untertrogen und Langenried.
Sein Bruder ist zuständig für die Häuser in Schüttentobel (Grünenbach) und Heimenkirch sowie für Qualitätsmanagement und Pflegekoordination, wodurch er engen Kontakt zum Pflegepersonal hält.
Und während ihre Mutter Rosemarie den "Überblick über das große Ganze hat und in allen Häusern präsent ist" (Roland Fink), obliegt Vater Walter die Leitung in Untertrogen. Besonders hervor hebt Roland Fink die Zusammenarbeit mit Leitungsteams aus Pflege, Wiedereingliederung, Küche und Wohnbereich sowie mit allen weiteren Mitarbeitern - "ohne deren hervorragende Arbeit wir aufgeschmissen wären".
Sowohl Günther als auch Roland Fink sind mittlerweile lange im Geschäft der Pflege und Betreuung tätig. Aus Erfahrung wissen sie, dass sich einiges verändert hat. Dazu gehören die gestiegenen Ansprüche der Bewohner ebenso wie höhere Auflagen seitens der Behörden, wie Günther Fink erklärt. "Die Zeit für Bewohner ist weniger geworden, der Bürokratieaufwand dafür deutlich nach oben gegangen", fasst es Roland Fink zusammen. So ist es beispielsweise für das Pflegepersonal mittlerweile Pflicht, jede Tätigkeit zu dokumentieren und abzeichnen zu lassen. Außerdem wird jede Pflegeeinrichtung mindestens einmal im Jahr von einer unabhängigen Stelle unangekündigt geprüft. Das schafft Transparenz nach außen und eine gewisse Struktur, wie Roland Fink findet.