Sulzberg (mr). - Viel wird fürs Auge geboten sein - und obendrein gibt es wohl Anregungen für den richtigen Umgang mit Pflanzen, wenn der Sulzberger Verein für Gartenbau und Landschaftspflege am Wochenende seinen 100. Geburtstag feiert. Da will sich vor allem Alfons Herb, seit 38 Jahren Chef des Jubiläumsvereins und seit 1981 'nebenbei' noch 'Obergartler' des Landkreises, nicht lumpen lassen. Und so können sich Interessierte am Freitag und Samstag jeweils zwischen 13 und 17 Uhr an einer großen Blumenausstellung in 'Meßmers Tenne' (gegenüber Gasthof 'Hirsch') satt sehen. Am Samstag geht ab 20 Uhr der Festabend mit der örtlichen Musikkapelle und Ehrungen über die Bühne. Der Festsonntag beginnt mit dem Kirchenzug um 10 Uhr, nach dem Gottesdienst ist die Blumenausstellung nochmals bis 17 Uhr geöffnet. Währenddessen können es sich die Besucher gleich nebenan vor dem Feuerwehrhaus gemütlich machen, aufspielen werden die Sulzberger Alphornbläser und die Musikkapelle Ottacker. Und noch ein 'Schmankerl' wartet auf die Festgäste: Auch der Imkerverein Sulzberg wird an allen drei Ausstellungstagen vertreten sein, Infos rund um die Bienenhaltung geben und 100 Gläser Honig aus eigener Herstellung zu Gunsten des Kindergartens St. Nikolaus verkaufen. Hintergrund ist, dass am 20. November 1904 der 'Obstbau- und Bienenzuchtverein Sulzberg mit Umgebung' gegründet wurde. Erst 1953 riefen die Imker ihren eigenen Verein ins Leben. 'Auf Empfehlung von oben und aus finanziellen Gründen', wie es im Protokoll heißt. Freilich nahm man es mit der Trennung nie so genau, noch heute verbindet Gartler und Imker eine gute Zusammenarbeit. Für Norbert Schmid, der den Imkerverein leitet, ist es natürlich selbstverständlich, das Jubiläum auch unter den Bienenfreunden gebührend zu feiern.
1920 Apfelbaum-Allee gepflanzt Der Gründungsvorsitzende des Obstbau- und Bienenzuchtvereins, Franz Josef Geiger, blieb 31 Jahre im Amt und war auch für ungewöhnliche Maßnahmen zu gewinnen. So pflanzte der Verein 1920 auf der rund zwei Kilometer langen Strecke zwischen Sulzberg und dem Bahnhof Ried eine Apfelbaum-Allee mit 150 Bäumen, die 800 Mark kostete. Ein Hagelunwetter vernichtete nur sieben Jahre später einen großen Teil der Allee. Was noch übrig blieb, musste dem Straßenausbau in den 50er Jahren weichen. Der Verein blieb indessen rührig: Bereits 1908 hängte man Nistkästen auf. Seit der Zeit, als der Mitgliedsbeitrag noch zwei Mark kostete, sind einige Jahre vergangen. Und so sind aus gerade einmal 40 Mitgliedern (1966) mittlerweile über 500 geworden - was sicherlich auch der Verdienst des derzeitigen Vorsitzenden Alfons Herb ist.