Krankenunterstützungsverein wurde in Scheidegg gegründet Scheidegg (kr). 'Edel sei der Mensch, hilfreich und gutÓ. Unter diesem Motto wurde vor 100 Jahren der Krankenunterstützungsverein Scheidegg gegründet. Mit einem Festtag feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen..
Dem Festgottesdienst zum Jubiläum zelebrierte Pfarrer Karl Meisburger, der Kolpingchor umrahmte die Messe. In seiner Predigt sprach Pfarrer Meisburger über Adolph Kolping auf, dessen Todesjahr sich zum 140. Mal jährte. Sein Wirken zeige Parallelen zum Anliegen des Vereins. Nach dem Gottesdienst ging es im Festzug unter Beteiligung der Scheidegger Vereine zum Pfarrheim, voran die Musikkapelle Scheidegg mit Dirigent Konrad Stadelmann . Den Festakt umrahmte die Stubenmusik aus Grünenbach. 'Der Verein zählt zu den traditionsreichsten Vereinen in Scheidegg und ist in seiner Art einzigartig im Landkreis Lindau', sagte Schirmherr Bürgermeister Georg Schmid. Hier sei 100 Jahre tätige Nächstenliebe praktiziert worden. Zum Zeichen der Anerkennung überreichte der Rathauschef dem Vorsitzenden des Vereins, Josef Schweikart, eine Geldspende. Stellvertretender Landrat Bürgermeister Johann Zeh überbracht die Grüße von Landrat Dr. Eduard Leifert und des Landkreises: 'Vor 100 Jahren haben sich engagierte Bürger zusammengetan, um Not im Krankheitsfall zu lindern, das soziale Netz war damals nicht so gut wie heute.' Vorsitzender Josef Schweikart sagte: 'Auch wenn der Aspekt der finanziellen Unterstützung im Krankheitsfall nicht mehr im Vordergrund steht, ist das Wirken des Vereins spürbar.' Im Bereich der Alten-und Krankenbesuche trage der Verein seiner Devise nach wie vor Rechnung. Auch die Kameradschaftspflege komme nicht zu kurz. 'Die finanzielle Leistung im Todesfall für die Hinterbliebenen gibt dem Traditionsverein eine zusätzliche Bedeutung. Schriftführer Christian Reichart trug die Vereinschronik vor. Wobei so mancher Eintrag in der Vereinssatzung von damals zum Schmunzeln anregte. 'Der Verein zahlt laut Satzung keine Unterstützung, wenn der Krankheitsfall durch eigenes Verschulden, sexuelle Ausschweifungen, Rauferei oder übermäßigen Alkoholgenuss zustande kommtÓ, zitierte Reichart. 23Jahre führte Hans Hatt den Verein, bis er vor zwei Jahren von Josef Schweikart abgelöst wurde. Ehrungen langjähriger Mitglieder rundeten die Veranstaltung ab. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Anton Schlachter ( viele Jahre 2. Vorsitzender, 25 Jahre Schriftführer) und Engelbert Bernhard (27 Jahre Kassier) ernannt. Vorsitzender Josef Schweikart und sein Stellvertreter Paul Sohler nahmen die Ehrungen vor.