Wegesanierung in den Allgäuer Hochalpen: Das ist knochenharte Arbeit in luftiger Höhe mit atemberaubendem Blick auf Berggestalten wie beispielsweise Schneck, Hochvogel oder Großen Wilden. Das bedeutet für die Arbeiter aber auch, Wind und Wetter von früh bis spät ausgesetzt zu sein. So wie in den vergangenen Wochen im Bereich des Laufbacher Ecks, wo der Oberstdorfer Wegebauer Leo Finsterer mit seinem Team den vielbegangenen Steig richtete. Geschlafen haben sie meist in einem kleinen Zelt, denn bis zur Station Höfatsblick der Nebelhornbahn sind es zu Fuß rund zweieinhalb Stunden.
Dass der Laufbacher Eck-Weg jetzt saniert werden konnte, ist der Sparkasse Allgäu zu verdanken, die 25000 Euro für das Projekt zur Verfügung stellte. Auch die Nebelhornbahn sei froh, dass der überaus beliebte und viel frequentierte Weg zum Laufbacher Eck nun gerichtet werden konnte, so Bahn-Chef Peter Schöttl bei einem Ortstermin. Die Nebelhornbahn hatte die Sanierung ebenfalls unterstützt.
Das Beispiel Laufbacher Eck ist nur eines von mehreren Sanierungs-Schwerpunkten im Bergwegenetz der Allgäuer Alpen. Instand gesetzt wurden heuer auch Wegeabschnitte im Bereich der Kreuzspitze oberhalb des Prinz-Luitpold-Hauses und auf dem Steig von Birgsau zum Guggersee. Der Weg aufs Rubihorn soll ebenfalls noch dieses Jahr im oberen Bereich instand gesetzt werden.
Federführend geplant und koordiniert wird die über Jahre hin angelegte Sanierung des alpinen Wegenetzes von der Arbeitsgemeinschaft Wegebau Allgäu, die von den Alpenvereinssektionen getragen wird (siehe Infokasten).
Dass viele alpine Steige sanierungsbedürftig sind, hat mehrere Ursachen. "Die meisten sind vor über 100 Jahren angelegt worden und werden heute häufiger als früher begangen", schildert der Oberstdorfer Alpenvereins-Vorsitzende Tim Heinze. Auch führten oft räumlich eng begrenzte Unwetter mit extremen Niederschlagsmengen zunehmend zu Schäden an den Wegen, schildert Matthias Hill, Geschäftsführer der Alpenvereinssektion Allgäu-Immenstadt.
Hill geht davon aus, dass mindestens weitere 500000 Euro erforderlich sind, um das 500 Kilometer umfassende alpine Wegenetz im Allgäu zu sanieren. Zwar sind nach wie vor auch noch Ehrenamtliche aktiv, doch sie können die Arbeit nicht alleine bewältigen. "Also sind wir weiter auf finanzielle Hilfe angewiesen", sagt Hill. Die Sparkasse hat bereits zugesagt, weiter zu helfen. "In den Jahren 2010 und 2011 werden wir konkrete Maßnahmen unterstützen", sagt Vorstandsvorsitzender Martin Haf. Schließlich komme die Sanierung den Einheimischen genauso wie dem Tourismus zugute.