Einen Weihnachtsbaum bekommt man in diesen Tage fast überall. Ob im Baumarkt, beim Händler an der Straße oder gar via Internet. Wer zu Weihnachten aber etwas Besonderes möchte, der schlägt seinen Baum einfach selbst. Allerdings nicht (wie früher vielleicht noch unüblich) einfach so, heimlich, im Wald. Das ist Diebstahl und somit eine Straftat.
Durchschnittsgröße für den Christbaum: 1,80 Meter
Auf einer Weihnachtsbaum-Plantage in Weißensberg (Landkreis Lindau) fahren Kunden mit einer Bahn zu den Plantagen. Dort können sie ihren Weihnachtsbaum selbst aussuchen und fällen. In Zeiten von Corona allerdings nur mit Abstand und ohne das sonstige Begleitprogramm mit Lagerfeuer und Kinderpunsch. Nach jeder Benutzung werden die Sägen desinfiziert, alle müssen Mundschutz tragen. Die meisten Kunden greifen zu mannshohen Exemplaren. "Die Durchschnittsgröße ist rund 1,80 Meter. Manche Kunden nehmen aber auch eine 3,50-Meter-Tanne mit", erzählt Weihnachtsbaum-Anbauer Klaus Strodel. In seinen Kulturen stehen insgesamt rund 50.000 Weihnachtsbäume.
Familie aus Schlachters holt sich ihren Baum
Einen davon hat sich Familie Reher aus Schlachters ausgesucht. Zusammen mit Vater Markus und Mutter Marijana ging es für Tochter Maja auf das Feld von Obstbauer Klaus Strodel. Mit der "Bahn" geht es vom Parkplatz durch Obstfelder zu der Weihnachtsbaum-Plantage. Dort angekommen, gibt es zunächst eine Einweisung über den Ablauf und das richtige Fällen. Ausgestattet mit einer Säge darf sich die dreiköpfige Familie dann auf den Weg in den kleinen Christbaumwald machen.
Papa fällt den Christbaum
Nach kurzer Suche hat die Familie den richtigen Baum gefunden. Vater Markus kümmert sich unter den wachsamen Augen seiner Familie um das Fällen des Baumes. Nach einem kurzen, schweißtreibenden Einsatz fällt der Baum. "Bevor der Baum in das Auto verladen wird, werden wir ihn noch in ein Netz einziehen und den Stamm anspitzen, damit er besser in den Christbaumständer passt", so Klaus Strodel. Anschließend wird der Baum wieder in die Bahn verladen und es geht zurück zum Auto.
Langer Weg vom Setzling zum Weihnachtsbaum
Zehn bis zwölf Jahre dauert es, bis die Bäume erntereif sind. In deutschen Wohnzimmer besonders beliebt: die Nordmanntanne. Geschätzt wird sie wegen ihrer weichen Nadeln. Experte Strodel gibt Tipps, damit der Weihnachtsbaum lange schön aussieht: "Am besten hält er sich in einem Kübel oder einem Christbaumständer mit Wasser oder man besprüht ihn mit Wasser. So verliert er keine Nadeln, sondern trocknet ein. Drei, vier Wochen Standzeit sind normalerweise kein Problem", sagt Strodel.