Die Gemeinde verleiht ihm an seinem 80. Geburtstag die Goldene Bürgermedaille Schwangau (asp). Karl Diepolder wurde an seinem 80. Geburtstag für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste um die Gemeinde Schwangau mit der Goldenen Bürgermedaille geehrt. Bürgermeis-ter Reinhold Sontheimer verlieh am Samstag bei einem Empfang im Kurhaus die vom Gemeinderat mit 16:0 Stimmen beschlossene Auszeichnung. Dabei wurde Diepolder auch offiziell als bisheriger Zweiter Bürgermeister und Gemeinderat verabschiedet.
Seit Mai 1994 gehörte Karl Diepolder dem Schwangaur Gemeinderat an. Zehn Jahre und acht Monate davon war er auch zweiter Bürgermeister. Wie mehrfach berichtet, legte Diepolder diese Ehrenämter wegen seines hohen Alters zum Jahreswechsel nieder. Nach Raphael Prinz von Thurn und Taxis, "Schneiderhanser" Josef Helmer, Heinrich Velle, Georg Mayr, Josef Kleebauer, Alois Sauerwein und Fritz Ruckdeschel ist Karl Diepolder in Schwangau der achte Träger der Goldenen Bürgermedaille. "Ich empfinde diese Auszeichnung als eine große Ehre", sagte er und stellte das Abstimmungs-Ergebnis als eine Besonderheit heraus: "Ich glaub´, es ist ein Novum, dass in unserem Gemeinderat eine Entscheidung mit zu null ausgegangen ist." Der Achtzigjährige verband seinen Dank für die Ehrung mit einer Rückschau auf seine fast 17-jährige Tätigkeit im Gemeinderat und die 34 Jahre, die er im Landkreis als Jagdberater tätig war. Letzteres "war eine schwierige Zeit". Es gab viele Auseinandersetzungen, "aber der Herr Landrat hat mich nie im Regen stehen lassen". Diese schwierige Zeit mit dem Ringen um das rechte Verhältnis des Wildbestandes zum Wald riss auch Landrat Adolf Müller in seiner Laudatio an. Er bezeichnete Karl Diepolder als "einen Mann, der vermitteln konnte, weil er überzeugte". Ob als Jagdberater, als Kommunalpolitiker oder als Vereinsvorstand bei den Schützen: "Ich habe nur meine Pflicht erfüllt", stellte Karl Diepolder fest und ergänzte: Die Pflicht-erfüllung sei das oberste Gebot eines Gemeinderates, und dazu gehörten Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit. "Einen Blödsinn haben wir nicht beschlossen, wir haben wirklich gute Beschlüsse gefasst", schaute er auf seine fast 17 Jahre als Gemeinderat zurück. Bürgermeister Reinhold Sontheimer würdigte das berufliche Schaffen des Forstmannes Karl Diepolder, der über 30 Jahre lang beim staatlichen Forstamt für das Revier Hohenschwangau verantwortlich war. Er ging aber besonders auf das Engagement seines bisherigen Stellvertreters im Gemeinderat und im Schwangauer Vereinsleben ein. Sontheimer würdigte vor allem Diepolders selbstlose Dienste und Tätigkeiten zum Wohle aller. "Karl Diepolder hat maßgeblich zum heutigen Ansehen unserer Gemeinde beigetragen und an deren Aufwärtsentwicklung mitgewirkt", fasste der Bürgermeister zusammen. Im Namen der Pfarrgemeinde gratulierte und dankte Pfarrer Edmund Gleich Karl Diepolder "für alles Wohlwollen und die gute menschliche Zusammenarbeit". Bürgermeis-ter Dr. Paul Wengert gratulierte dreifach: im Namen der Stadt Füssen, des Abwasserzweckverbandes Füssen (Diepolder wirkte hier zehn Jahre als Verbandsrat mit) und namens der Tegelbergbahn. "Karl Diepolder kann auf seine Lebensleistung sehr stolz sein", betonte Wengert. Für Schwangaus Dritten Bürgermeister, Johann Velle, war Diepolder im Gemeinderat "immer ein Vorbild, vor allem wegen seiner Sachlichkeit". Vorbild war er auch für Heinz Nagel, der von ihm das Schützenmeisteramt in Schwangau übernommen hatte. Pinswangs Bürgermeister Karl Wechselberger stellte das gute Verhältnis Diepolders zur Tiroler Nachbargemeinde heaus, und Johann Bardzinski dankte im Namen aller Schwangauer Vereine für die von Diepolder erhaltene Unterstützung. Klaus Lang machte sich zum Sprecher aller Beschäftigten der Gemeinde. Er hob die gute, konstruktive Zusammenarbeit mit Diepolder hervor.