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Schulsanierung in Bad Hindelang wird teurer als gedacht

Umbau

Schulsanierung in Bad Hindelang wird teurer als gedacht

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    Schulsanierung in Bad Hindelang wird teurer als gedacht
    Schulsanierung in Bad Hindelang wird teurer als gedacht Foto: Günter Jansen

    Einig waren sich alle Gemeinderäte bei der Sondersitzung zur anstehenden Sanierung der Hindelanger Grund- und Mittelschule: Sie billigten einstimmig die Planung. Eric Beißwenger (CSU) brachte es auf den Punkt: "Wenn wir hier sparen, sparen wir an der Zukunft." Doch ein Wermutstropfen bleibt den Räten - denn die Kosten sind seit den Beratungen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Von 2,7 auf 3,46 Millionen Euro. Das Fazit von Bürgermeister Adalbert Martin: Die Zeit der Haushaltskonsolidierung ist vorbei.

    "Man kann von einem Fortbestand der Mittelschule in Bad Hindelang ausgehen", sagte Schulleiter Martin Richter. Er referierte, wie die Bildungseinrichtung für die Zukunft aufgestellt ist. Die Schülerzahlen gehen vorerst leicht zurück, was sich ab 2014 aber wieder ausgleicht. Eventuell müsse man einen Jahrgang an Sonthofen abgeben, dafür sei man auch den Mittelschul-Verbund eingegangen. "Ohne ihn hätten wir die Schule schließen müssen", sagte Richter, der die guten Abschlüsse seiner Schüler als Erfolgsmodell vorstellte.

    Richter zeigte Aufnahmen von maroden Treppen, Fenstern und Wänden. "Das Gebäude ist verbraucht", stellte Bürgermeister Martin fest. Wie neu soll es aber nach dem Umbau dastehen. Die Baukosten von 3,3 Millionen Euro sollen auf drei Jahre verteilt finanziert werden.

    Mit 1,2 Millionen Euro Zuschüssen aus Finanzausgleichs-Mitteln rechnet derzeit das beauftragte Planungsbüro Haase aus Karlstadt, das für seine Arbeit 160000 Euro im Hindelanger Haushalt ausgewiesen sieht.

    Für Überraschung sorgte die Nachricht, dass das Dach der Zweifach-Turnhalle auch gerichtet werden muss. Die Rede war zuerst von 700000 Euro zusätzlichen Kosten. In einer weiteren Sitzung zwei Tage später reduzierten sich die Kosten auf die Hälfte. Das Planungsbüro hatte irrtümlich mit einer Komplettsanierung der Turnhalle gerechnet.

    Das Dach der Halle ist vor etwa 15 Jahren gebaut worden; nach "neuestem Stand der Technik", wie Marktbaumeister Franz Hatt berichtete. Dennoch gebe es jetzt Probleme mit der Dachplatte. "Die ist für unser Wetter nicht geeignet. Wenns da drin feucht wird, wirds gefährlich." Gemeinderat Florian Karg (Parteilose Wähler Hinterstein) äußerte enttäuscht die Hoffnung, dass in 15 Jahren der derzeitige "Stand der Technik" nicht wieder obsolet werde. Beißwenger sprach von Salamitaktik: "Erst wird die Schulsanierung teurer, dann kommt auch noch das Turnhallendach." Den Vortrag des Planungsbüros bezeichnete er als wachsweich.

    "Erst ist von 30, dann 50 und dann 70 Prozent Energieeinsparung die Rede - können wir so refinanzieren?" Planer Werner Haase meinte, es sei Glück, dass man die Schule überhaupt noch sanieren könne. Man müsse dabei auch die kommenden 30 Jahre betrachten, in denen man nach der Sanierung niedrige und kalkulierbare Unterhaltskosten habe. "Es ist langfristig gesehen nicht gut, billig zu bauen."

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