Von Veronika Krull Oberallgäu Wer viel arbeitet, soll auch gut essen. Diese Empfehlung aus Volkes Mund im Hinterkopf und den Start des achtjährigen Gymnasiums (G8) vor Augen, machen sich die drei Oberallgäuer Gymnasien seit geraumer Zeit Gedanken um die Mittagsverpflegung ihrer Schüler. Am weitesten sind die Überlegungen in Immenstadt gediehen: Dort wird eine Mensa mit 80 Plätzen eingerichtet. Die G8-Einführung in Bayern bringt zwar eine verkürzte Schulzeit mit sich, aber auch eine erhöhte Wochenarbeitszeit (wir berichteten). So müssen Fünftklässler 31 Stunden, Sechstklässler 33 Stunden pro Woche absolvieren. Wer die neune und zehnte Jahrgangsstufe erreicht hat, wird gar 36 Stunden die Schulstühle drücken. Ein solches Unterrichtspensum lässt sich natürlich nicht allein am Vormittag bewältigen. Der Nachmittagsunterricht, bislang eher den Wahlfächern vorbehalten, wird zur Regel. Ein ordentliches Essen für alle Schüler, die zum Mittagessen nicht heimfahren (können), hält Georg Rinderle, Schulleiter am Gymnasium Immenstadt, für äußerst sinnvoll. Bislang hielt eine Bäckerei in den Pausen kleine Snacks wie Leberkäs-Semmeln oder Pizzastücke gegen den (kleinen) Hunger bereit. Künftig können die Schüler mittags ein komplettes Menü oder kleinere Gerichte zum Preis von einem bis 3,50 Euro bestellen. Für das Essen sorgt die Firma Allgäu-Care-Catering, die die Schüler bereits mit einem Testessen begeistern konnte. Serviert werden die Mahlzeiten in einer Mensa, die derzeit in der ehemaligen Küche für die Schwimmbad-Caféteria über der Turnhalle eingerichtet wird.
Eine Zwischenwand wurde entfernt, Boden, Beleuchtung und Anstrich werden erneuert, der Raum erhält eine komplett neue Möblierung. Die Eröffnung ist für den 1. Oktober geplant. Ganz so weit sind die Pläne für eine Kantine in Oberstdorf und Sonthofen noch nicht gediehen. In Sonthofen gibt es allerdings laut Direktor Hubert Thiele bereits seit längerem einen Mittagstisch, den eine örtliche Bäckerei anliefert. Vor dem Hintergrund steigender Mittagsesser verhandelt die Schule bereits mit der Stadt, eine eigene Mensa einzurichten. Als Standort käme dafür das Café Knall in Frage oder aber das Gelände der ehemaligen Schwimmhalle. Dort könnte die Mensa in Kombination mit einer Sporthalle gebaut werden. Brote, Pizza und Getränke Auch in Oberstdorf wird die Mittagsbetreuung als ein Problem gesehen, so Schulleiter Wolfgang Röck. Dort will die Schule erst mit den Eltern abklären, ob eine Mittagsverpflegung gewünscht ist oder eine Brotzeit von daheim als ausreichend gilt. Dazu wird möglichst bald nach Schulbeginn ein Elternabend einberufen. Eine Reihe von Angeboten örtlicher Firmen liegt der Schulleitung bereits vor. Bislang wurden die Schüler über den Schulkiosk versorgt, der mittags belegte Brote, Pizza und Getränke offeriert. Platz für eine Mensa gäbe es im Tagesheim, so Röck. Dort könnten 40 Kinder verköstigt werden.