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Schüler machen ihrem Ärger Luft

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Schüler machen ihrem Ärger Luft

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    Von Teresa Winter |Memmingen"Wir sind aus allen Wolken gefallen, als wir am Donnerstag dieMemminger Zeitungaufgeschlagen haben." Das sagen Noah Reichle, Fritz Saalwirth und Marina Putzer von der staatlichen Realschule in Memmingen, als sie zusammen mit zahlreichen Mitschülern vor dem Rathaus demonstrieren. Sie wehren sich gegen einen auf der jüngsten Bürgerversammlung gemachten Vorschlag zur Linderung der Raumnot an der städtische Sebastian-Lotzer-Ralschule.

    Der Vorschlag einer Elterninitiative und des Elternbeirats der städtischen Realschule sieht so aus: Die Schüler der städtischen Realschule sollen übergangsweise in die im kommenden Jahr fertiggestellte staatliche Realschule in der Schlachthofstraße umziehen und die Schüler der staatlichen Realschule, die derzeit noch im Vöhlin-Gymnasium untergebracht sind, in das alte Schulhaus der Sebastian-Lotzer-Schule in der Buxacher Straße. Hintergrund ist, dass die staatliche Schule zu diesem Zeitpunkt noch weniger Klassen haben wird, als die städtische. Und wenn die geplante städtische Realschule dann neben der staatlichen ebenfalls fertig ist, sollen alle nochmals umziehen.

    Doch die Schüler, Lehrer und Eltern der staatlichen Realschule sind mit diesem Vorschlag nicht einverstanden. Ein Teil der Fünft- und Sechstklässler hat deshalb Unterschriften gesammelt, die sie nun an Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger übergeben.

    "Wir haben lange genug in heruntergekommenen, renovierungsbedürftigen Klassenzimmern gehaust und uns nur deshalb nicht beklagt, weil die Vorfreude auf das neue Haus uns entschädigt hat", liest Fritz Saalwirth einen gemeinsam verfassten Brief aller Schüler dem Oberbürgermeister vor.

    Die Schüler finden es außerdem unzumutbar, dass sie innerhalb ihrer Realschulzeit drei verschiedene Schulgebäude beziehen sollen. "Deshalb machen wir den Vorschlag, dass wir in unserem neuen Gebäude Klassen der Sebastian-Lotzer-Ralschule aufnehmen werden, so wie wir zwei Jahre lang Gäste im Vöhlin-Gymnasium sein durften", fährt Saalwirth fort.

    "Ein guter Vorschlag", erwidert Holzinger. Es sei ganz klar, dass das Schulhaus in der Schalchthofstraße für die Schüler der staatlichen Realschule gebaut werde. "Deshalb ist es jetzt wichtig, eine gute Lösung für alle zu finden", so Holzinger weiter. Es soll weitere Gespräche geben.

    "Wünschen uns Zusammenarbeit"

    Dem stimmt auch der Leiter der staatlichen Realschule, Josef Herz, zu. "Wir wünschen uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen den Realschulen und der Stadt." Trotzdem merkt er an, dass die Stadt zugesichert habe, bis zum Herbst 2009 einen Neubau für die staatliche Realschule zu errichten. Außerdem müssten insgesamt vier Umzüge organisiert und finanziert werden. Und "für unseren Neubau wurden uns eine Einrichtung und Medien zugesagt. Wird das dann erst später geliefert? Oder wird es bis zum erneuten Umzug benutzt?"

    Der Schulleiter der Sebastian-Lotzer-Realschule, Walter Stöberl, wollte sich zu dem Thema noch nicht konkret äußern. Nur soviel: "Wir müssen jetzt Überlegungen anstellen und die Folgen berücksichtigen, die mit einem Umzug verbunden wären."

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