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Schroth-Zwist noch nicht ausgestanden

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Schroth-Zwist noch nicht ausgestanden

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    Von Ulrich Weigel München/Oberstaufen Der Oberstaufener Schroth-Streit ist noch nicht ausgestanden. Gestern trafen sich beide Parteien die Marktgemeinde Oberstaufen als Vertreter der traditionellen Linie und der Ende 1999 gegründete Internationale Schrothbund vor dem Oberlandesgericht in München. In einigen Punkten gab es bei dem verbalen Ringen laut Bürgermeister Walter Grath wohl Einigkeit; andere soll das heute erwartete Urteil klären (Bericht folgt). Egal, welche Kompromisse das Urteil vorgibt: Selbst damit ist der Zwist um das Geschäft mit dem Naturheilverfahren wohl nicht vorbei: Denn aus den Jahren früherer Zusammenarbeit hat Schrothbund-Geschäftsführer Bernd Wucherer noch Lizenzrechte der Traditionalisten (Schrothverein Oberstaufen und Internationaler Schrothverband) in der Tasche. Man habe die alten Verträge fristlos gekündigt, müsse aber womöglich die Aufhebung einklagen, fürchtet Grath. Geschäftsführer Wucherer war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

    Werbung im Kurmagazin Thema der 75-minütigen Verhandlung in München war gestern erneut die Werbung für die so genannte neue Schrothkur im gemeindlichen Kur- und Urlaubsmagazin. Per einstweiliger Verfügung hatte Wucherer zunächst erreicht, dass die neun Schrothbund-Mitglieder als anerkannte Kurbetriebe zu kennzeichnen seien und es eine Seite über die moderne Schrothkur geben müsse. Als die Gemeinde Widerspruch einlegte, kam das Gericht zur Auffassung, die neue Schrothkur entspreche nicht dem, was in Oberstaufen seit über 50 Jahren angeboten und vom Gast erwartet wird. Darauf zog Wucherer seine Verfügung zurück und startete einen neuen Versuch. Wie bei anderen Kurverfahren (zum Beispiel nach Kneipp) wäre es für Bürgermeister Grath kein Problem, die Häuser des Schrothbundes im Tabellenteil des Kurprospektes zu kennzeichnen nicht jedoch mit einer Formulierung wie Empfohlen vom Schrothbund. Grath als Verfechter der originalen Schrothkur möchte hier keine Light-Version. Stutzig macht den Bürgermeister auch, dass die betroffenen Vermieter mit der neuen Schrothkur werben, aber auch die originale Schrothkur anbieten wollen.

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