Die Bergwacht Hinterstein hat am Dienstag zwei Wanderer am Schrecksee gerettet. Die beiden Männer hatten den Notruf bereits am Montagabend abgesetzt, weil sie wegen der Dunkelheit und des Schneefalls nicht mehr selbstständig ins Tal absteigen konnten, teilt die Bergwacht Hinterstein mit.
Die Aufstiegsspur sei bereits zugeschneit gewesen - den Weg konnten die Wanderer nicht mehr finden. "Für eine Nacht im Freien auf 1800 Metern Höhe waren die beiden nicht ausgerüstet", sagt Bereitschaftsleiter Raphael Müller. Noch in der Nacht war eine Rettungsaktion aufgrund der alpinen Gefahren nicht mehr möglich.
Bergrettung am Schrecksee: Männer müssen eine Nacht ausharren
Der Versuch, die in Not geratenen Männer mit dem Hubschrauber zu holen, musste laut Bergwacht abgebrochen werden. Die Sicht sei äußert schlecht gewesen. Eine Rettung sei mit der Rettungswinde nicht möglich gewesen.
Auch eine Rettung mit einer Fußmannschaft war zu riskant: Die vorherrschende Lawinengefahr sei zu hoch gewesen. Die Einsatzleitung habe deshalb entschieden, die Rettung erst bei Tagesbeginn am Dienstag (13. Februar) fortzuführen. Laut Bergwacht habe jedoch die Gefahr bestanden, dass die beiden Männer erfrieren könnten. Der Rettungshubschrauber startete deshalb erneut einen Versuch. Es gelang, einen Rucksack mit Biwakausrüstung, Wärmepacks und Proviant abzuwerfen. "Ungeschützt hätte sich die Nacht bei Schneefall und Minustemperaturen für die Beiden ansonsten zu einer absolut lebensbedrohlichen Situation entwickeln können", teilt die Bergwacht Hinterstein mit.
Männer dachten es sei eine "leichte Tour"
Erst in den Morgenstunden am Dienstag gelang der Einsatztruppe dann die Rettung der beiden Männer - ein Hubschrauber konnte fliegen. Die Wanderer wurden mit leichten Unterkühlungen in eine Klinik gebracht.
Laut Bergwacht waren die Helfer sprachlos, als sie die Ausrüstung der Männer vorfand: Beide hatten jeweils ein paar Schlittschuhe dabei. Sie wollten offenbar auf dem zugefrorenen Schrecksee Eislaufen. Der See befinde sich derzeit allerdings unter einer meterdicken Schneedecke. Zudem hätten die Männer geglaubt, die Tour von Hinterstein zum Schrecksee sei eine "leichte Tour". Das hätten sie laut Bergwacht zuvor im Internet gelesen.

Die Bergwacht Hinterstein weist daraufhin, dass die Bergwanderung im Winter "äußerst anspruchsvoll" ist und nur mit einer entsprechenden Ausrüstung sowie Erfahrung begangen werden kann.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden