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Schon als Bub ein Gespür für Pferde

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Schon als Bub ein Gespür für Pferde

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    Honsolgen (ml). - Mit ihm haben Pferdefreunde im Reitsportzentrum Honsolgen seit Juli 2004 einen hochkarätigen Ansprechpartner: Jaroslav Pikolon, Leiter der Springreitanlage, ist nicht nur Mitglied der tschechischen Nationalmannschaft und schaffte es mit 14 Jahren ganz nebenbei zum tschechischen Leichtathletikmeister. Der Spring- und Vielseitigkeitsreiter hat zu den Tieren, die er in Turnierform bringt, auch ein ganz besonderes Verhältnis: 'Der Umgang mit Pferden ist wie eine Droge, ich kann keinen Tag mehr ohne sie sein.' Den 30-jährigen Athleten hat es in diesem Sommer zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Springreiterin Alessandra Caspari, nach Honsolgen verschlagen. Geboren wurde der Sportler aus Weilheim jedoch 1974 in Trebic in der damaligen Tschechoslowakei. Seine große Liebe zu Pferden entwickelte Pikolon schon als kleiner Junge: 'Bei uns im Dorf gab es einen Reitclub. Dort sind wir als Jungs immer hingegangen, um uns die Pferde anzusehen', erzählt er. 'Nach der Schule ging es bei mir immer gleich in den Stall.' Den neunjährigen Jaroslav packte das 'Pferdevirus', das ihn bis heute nicht mehr losließ. Mit zehn Jahren sei ihm schon klar geworden: 'Das ist mein Traum, mein Leben sind die Pferde.' Im selben Jahr ritt er auf seinem ersten Turnier, mit 14 begann Pikolon eine Ausbildung zum Pferdewirt auf dem tschechischen Staatsgestüt Kladrub. Als Jugendlicher wurde der leidenschaftliche Reiter auch noch tschechischer Leichtathletikmeister in den Disziplinen 100 Meter Laufen, Weitsprung und Staffellauf. Der Wechsel nach Deutschland kam für den damals 18-Jährigen 1992 mit dem Angebot eines deutschen Reitstalls. Der Durchbruch bei Springreitturnieren gelang dem Tschechen 1999, in diesem Jahr schaffte er es, über 100 Mal bei Wettbewerben in den verschiedensten Schwierigkeitsstufen eine Platzierung zu erreichen.

    22 Siege Außerdem errang er 2004 bei diversen Turnieren 22 Siege. Grund genug für die tschechische Nationalmannschaft, Pikolon in ihre Reihen aufzunehmen. Für sie wird er sich im kommenden Jahr als Mannschafts- oder Einzelreiter beweisen. 'Ich kann einfach mit den Tieren, ohne groß reden zu müssen. Ich habe wohl ein Gespür für die Pferde', erklärt der vielfache Turniersieger. Ein 'Pferdeflüsterer' will Pikolon deshalb aber noch lange nicht sein. 'Ich nehme die Pferde einfach so wie sie sind und verbiege sie nicht', erklärt er. Dann stockt der Reitsportler und wird nachdenklich. Sein eigenes Pferd 'Garina' sei vor zwei Wochen gestorben, lässt er sich entlocken, ein herber Rückschlag für den erfolgreichen Reiter. Der Verlust geht dem Trainer nahe, doch auch hier findet er Trost bei seinen vierbeinigen Freunden. 'Alle Pferde, die ich trainiere, sind wie meine eigenen', bekräftigt er.

    Trainingszentrum Honsolgen In Honsolgen will Pikolon ein internationales Trainingszentrum für professionelle Reiterteams aus ganz Europa aufbauen. Mit seinem eigenen Team 'de PUC Europe', das bereits an zahlreichen Turnieren teilnahm, unterstützt er jugendliche Profireiter und den Reiternachwuchs. Ein großes Ziel des leidenschaftlichen Pferdenarren und ehrgeizigen Sportlers ist die Teilnahme an internationalen Turnieren in den kommenden zwei Jahren. Dass er von dort mit mehreren Siegen wieder zurückkommen will, versteht sich für Jaroslav Pikolon von selbst.

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