Während andere Betriebe wegen der Wirtschaftskrise um ihre Existenz bangen, geht die Winterrieder Anton Schöb Fenster- und Treppenbau GmbH auf Expansionskurs. Die Firma kaufte jetzt das insolvente Unternehmen Fuchs-Treppenbau im baden-württembergischen Herbertingen. 84 der 118 Arbeitsplätze sollen dort erhalten werden.
Beim Erwerb des Betriebs ist die Winterrieder Firma vor zwei weiteren Mitbewerbern zum Zug gekommen. Laut Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hätten sowohl Konzept als auch Finanzierung von Schöb überzeugt. Der Kaufpreis war nicht zu erfahren.
Dass der neue Besitzer außerdem von der Leasing-Gesellschaft das Betriebsgrundstück in Herbertingen erworben hat, wird als klares Bekenntnis zum langfristigen Erhalt der Fertigung und der Arbeitsplätze am bisherigen Standort gewertet. Die hohe Leasing-Rate gilt im Übrigen als einer der Gründe für die Insolvenz der Firma Fuchs-Treppenbau.
Da das insolvente Unternehmen Fuchs von der Firma Schöb gekauft und nicht über eine Auffanggesellschaft angegliedert wurde, werden die Beschäftigten mit ihren bisherigen tariflichen Rechten und betrieblichen Ansprüchen voll übernommen. Gleichzeitig gebe man die Niederlassung in Ungarn mit ihren 30 bis 40 Mitarbeitern auf, erklärt Prokuristin Eva Schöb.
Vor rund eineinhalb Jahren hatte Schöb in Winterrieden 20 Arbeitsplätze abgebaut. Geschäftsführer Magnus Schöb hatte diesen Schritt damals mit einem nicht mehr zeitgemäßen Firmenaufbau begründet. Die Personalreduzierung sei langfristig geplant worden und aus einer wirtschaftlich starken Position heraus erfolgt.
Größter Mitbewerber ging ebenfalls Pleite
Fuchs habe vor der Insolvenz zu den größeren Herstellern von hochwertigen Treppenanlagen gezählt, sagt Eva Schöb. Da der größte Mitbewerber, der Heilbronner Treppenhersteller Kenngott, bei einer Insolvenz zerschlagen wurde, wachse Schöb jetzt mit seiner neuen Niederlassung zu Deutschlands größtem Treppenhersteller. Mit den bei Fuchs produzierten Stahltreppen runde der Winterrieder Betrieb sein Produktsortiment ab.