3,25 Millionen schwere Modernisierung bei Karwendel Neuer Frischkäse kommt im Herbst. Von Wolfgang Wichmann Buchloe Bei den Karwendel-Werken in Buchloe wird derzeit nicht nur kräftig der Frischkäse, sondern auch die Betonmischmaschine gerührt. Mit Investitionskosten in Höhe von rund 3,25 Millionen Euro wurden seit 2001 ein neuer Gebäudekomplex und eine neue Belüftungsanlage bei der Firma erstellt. Ende Juni sollen die gröbsten Arbeiten abgeschlossen sein, sagt Klaus-Dieter Reiter, Mitglied der Geschäftsleitung und Betriebsleiter bei Karwendel.
Die vielen weithin sichtbaren Kräne auf dem Werksgelände zogen in den vergangenen Monaten immer wieder die Aufmerksamkeit der Buchloer auf sich. Wie Betriebsleiter Klaus-Dieter Reiter erklärt, werde seit April vergangenen Jahres an einem neuen Gebäudekomplex gearbeitet. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro. Mit etwa 5000 Quadratmetern wurde die bestehende Produktionsfläche bei Karwendel damit verdoppelt. 'In dem neuen Firmenteil werden Produktionsmaschinen und Abfüllanlagen installiert', so Reiter. Zudem wird der Eingangsbereich des Firmengeländes umgestaltet. Der Pförtnerbereich soll wesentlich ansehnlicher und praktischer werden.
Der Neubau des zweistöckigen Gebäudes im nördlichen Firmenareal war nötig geworden, nachdem die bestehenden Maschinen in ihren Kapazitäten nahezu erschöpft sind. Da das Unternehmen derzeit schneller wachse als der Markt muss laut Reiter entsprechend geplant und erweitert werden. Der neue Anbau ist so groß dimensioniert, dass bis 2007 geplante Anlagen untergebracht werden können. Bis dahin will das Unternehmen jährlich rund fünf Millionen Euro für neue Maschinen ausgeben. Reiter fügt jedoch hinzu: 'Sollte sich der Markt entgegen unserer Planungen entwickeln, kann sich das natürlich alles wieder verschieben.'
Besonderer Schallschutz
Besonders auffällig sind die mächtigen Zu- und Abluftschächte auf dem Dach des Anbaus. 'Wir wollten die großen Metallrohre bewusst als Stilmittel sichtbar lassen', sagt Reiter. Rund 1,25 Millionen Euro wurde in die aufwändige Anlage mit Reinigungsfiltern und leisen Ventilatoren investiert. Wegen der direkten Nähe zu Wohnhäusern müssen bei der Belüftung besondere Schallschutzwerte erfüllt werden.
Auch die bisherigen Produktionsflächen werden von der neuen Anlage be- und entlüftet. Damit werde bei Karwendel auch in der Zukunft ein 'einheitlicher Hygiene- und Lautstärkestandard' in der gesamten Produktion erreicht, heißt es.
Neuer Käse in neuen Räumen
Im September soll laut der Planung in den neuen Räumen mit der Produktion begonnen werden. Bis dahin müssen eine bestehende Quarkmaschine und eine neue Abfüllmaschine für Frischkäse (Kosten: rund 1,4 Millionen Euro) in das zweistöckige Gebäude eingebaut werden.
Durch die künftige Abfüllmaschine soll dann im Herbst ein neues Produkt von Karwendel fließen: Auf der Fachmesse 'intermopro' in Düsseldorf soll im Oktober der Öffentlichkeit ein weiterer Frischkäse vorgestellt werden.