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Schnelle Geschwister auf Langlaufski

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Schnelle Geschwister auf Langlaufski

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    Schwangau (ves). - Eigentlich, meinen sie, gibt es nicht viel zu erzählen. Und außerdem haben sie ja auch fast gar keine Zeit: Die Geschwister Sara und Christoph Schweiger aus Schwangau sind beschäftigt mit Facharbeit, Klausuren, Prüfungen fürs Studium, Vorbereitungen für ein Auslandssemester - und Langlauf. Klar, über Athleten wie Axel Teichmann beispielsweise müsse in Zeitungen berichtet werden, meint Christoph Schweiger. Aber über ihn? Schließlich könne er sich mit Sportlern wie dem Weltcupführenden nicht vergleichen. Aber immerhin ist der Schwangauer Allgäuer Sprintmeister. Und schon gegen den deutschen Vorzeige-Langläufer angetreten. Bei der deutschen Sprintmeisterschaft im baden-württembergischen Baiersbronn hatte der 24-Jährige ausgerechnet besonders starke Gegner erwischt: den späteren Sieger Andreas Schlütter und Axel Teichmann. Schweiger schied aus. 'Gegen die kannst du nichts ausrichten', meint er. Ein Erlebnis sei es, gegen solche Sportler zu starten. 'Wenn der Teichmann im Endspurt zehn Mal anschiebt, dann reißt er ein Zwei-Meter-Loch auf', schildert er. Das war nicht sein einziges Erlebnis in jüngster Zeit mit einem Langläufer, der im Weltcup aktiv ist: Beim Garmischer City-Sprint gewann er vor Tobias Angerer den Prolog. Im Finale wurde der Schwangauer dann Vierter. 'Ich habe immer das Problem mit den Sprints', sagt er und grinst: 'Im Prolog bin ich recht gut und dann bringe ich die Übersäuerung nicht so schnell raus.' Die Sorgen, die ihm dies bereitet, halten sich jedoch in Grenzen. 'Langlaufen ist ja ein Hobby für mich', sagt der 24-Jährige. Auf 6000 Kilometer mit Ski, Ski-Rollern und in Laufschuhen komme er pro Jahr. Und findet das eigentlich zu wenig. Aber: 'Ich trainiere eben so gut es geht, neben meinem Studium', sagt er. An der Fachhochschule (FH) Kempten studiert Schweiger Wirtschaftsingenieurwesen.

    Kürzlich ist er bei der Universiade gestartet, jetzt aber ist er im Prüfungs-Stress. Es gibt viel zu lernen, denn die Noten zählen schon fürs Diplomzeugnis. Außerdem hat er nicht mehr viel Zeit: Kommende Woche geht es für ein halbes Jahr nach Norwegen. Christoph wird in Oslo studieren. Und will natürlich einige der berühmten Volks-Langläufe wie den Wasa-Lauf und den Birkebeiner-Lauf mitmachen. Sicherlich wurde bei Schweigers schon oft über solch berühmte Langlauf-Rennen gesprochen. Schließlich ist es eine Langlauf-Familie: Schon als Sport-Zwerge waren die Schweiger-Kinder auf Langlaufski aktiv. Christoph ist der Älteste, die 19-jährige Sara die Jüngste. Schwester Julia hat schon die bayerischen Meisterschaften gewonnen. Mittlerweile hat die nun 21-Jährige ihre Karriere beendet, beim Füssener Altstadtsprint war sie aber noch einmal dabei. Ihre Geschwister konnten nicht starten - sie waren ja bei der zeitgleich stattfindenden deutschen Spintmeisterschaft. Dort hatte Sara in der Juniorinnen-Klasse den sechsten Platz im Einzel erreicht. 'Da bin ich ganz knapp nicht ins Finale gekommen', erzählt sie. Mit ihrer Partnerin Simone Adelwart holte sie als Bayernstaffel dann noch den vierten Platz. Sara wurde heuer schon Allgäuer Juniorenmeisterin im Sprint. Ansonsten läuft sie Wettbewerbe in der Deutschlandpokal-Serie, der Kategorie unter dem Conti-Cup. Auch in dieser Kategorie hat sie als Jugendliche schon Erfahrung gesammelt. Nun will sie sich wieder qualifizieren für die höherklassige Rennserie. Dafür trainiert Sara im Bayernkader und viel allein. Doch jetzt hat sie erst einmal ihre Facharbeit abgegeben und ist zum Deutschlandpokal-Rennen gefahren. Und dann kommen die bayerische und die deutsche Meisterschaft. Und das Abitur.

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