Oberstaufen/Füssen(mic). - Mit dem Schneeeinbruch um Weihnachten sind viele Urlauber kurzentschlossen ins Allgäu gefahren. Zahlreiche Hotels und Pensionen sind in den Skigebieten weitgehend ausgebucht. Im vergangenen Jahr hatte es erst Ende Januar zu schneien begonnen. Statt des letztjährigen 'gigantischen Januarlochs' hofft der Bad Hindelanger Kurdirektor Maximilian Hillmeier für 2004 nur auf eine 'kleine Delle'. Zudem wird sich die weiße Pracht voraussichtlich positiv aufs zukünftige Buchungsverhalten auswirken. Ohne Schnee sind die Touristen im Allgäu unzufrieden - das hatte der Oberstaufener Kurdirektor Franz Berktold-Fackler im letzten Winter gespürt. Dieses Jahr hingegen sei die Stimmung hervorragend. Mit dem Wintereinbruch kurz vor Weihnachten hätten viele Touristen kurzfristig gebucht und ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag sogar direkt am Schalter nach Unterkünften gefragt. Somit werden die Gästezahlen trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage im Vergleich zum Wintersaisonstart 2002/2003 nicht sinken. Berktold-Fackler rechnet lediglich mit einem geringen Übernachtungsrückgang. 'Die Gäste gehen einfach bewusster mit ihrem Geld um, die Aufenthalte werden überall kürzer', sagt der Kurdirektor. Ein schneeloses Weihnachten wirkt sich nach Aussage des Hindelanger Kurdirektors Maximilian Hillmeier in der Regel erst ein Jahr später aus. Der diesjährige Schnee sei damit vor allem für die Zukunft von Bedeutung. Auch in Hindelang werden die Gästezahlen zum Saisonstart in etwa den Zahlen des Vorjahrs entsprechen. Ohne Schnee wären sie laut Hillmeier vermutlich stark gesunken. 'Etliche Gäste haben abgewartet und sind erst losgefahren, als genug Schnee da war', sagt er. Vor allem für den Januar erwartet er zudem mehr Urlauber als im Vorjahr. 'Der Januar 2003 war für uns extrem schwierig. Durch den fehlenden Schnee hatten wir damals ein zweistelliges Minus.' Weniger dramatisch sah es im Januar 2003 in Oberstdorf aus. Hier werde laut stellvertretendem Kurdirektor Peter Vogt alljährlich mit zahlreichen Veranstaltungen wie den Winterfestwochen geworben. Zudem lockten die höheren Berge auch in schneeärmeren Wintern. Insgesamt sei die neue Wintersaison sehr gut angelaufen. In Füssen hingegen sind laut stellvertretender Tourismusdirektorin Andrea Fröhle im Dezember vermutlich sowohl Gäste- als auch Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Die meisten Urlauber hätten langfristig gebucht. Skifahrer, die den Schnee abwarteten, würden die typischen Skiregionen vorziehen. Auch Lindenberg im Westallgäu zählt nicht zu den klassischen Wintersportorten. 'Durch die Schneelage sind dennoch viele kurzfristige Anfragen eingegangen', sagt Touristinformationsleiterin Andrea Deeg. Lindenberg habe in den Weihnachtsferien mit Skikursen, Langlaufloipen und zahlreichen Winterwanderwegen geworben.
Konzerte und Schlittenhunde Die Tourismusorte warten auch dieses Jahr wieder mit Veranstaltungen wie Konzerten, Partys oder Schneewanderungen auf. Höhepunkte sind unter anderem der vom slowenischen Kranjska Gora übernommene Continental-Cup in Oberstdorf (12. bis 14. Januar), das Ballonleuchten in Hindelang (18. Januar), das Schlittenhunderennen in Unterjoch (31. Januar/1. Februar) oder eine Familienwoche in Lindenberg über die Faschingstage.