Inoffiziell läuft seit gestern wieder der Sommerschlussverkauf im Einzelhandel. Und obwohl die gesetzlich geregelte Rabattschlacht schon vor einigen Jahren abgeschafft wurde, nutzen viele Bürger die Zeit nach wie vor gern, um vor dem Herbst noch einige Schnäppchen zu erstehen.
In der Kaufbeurer Innenstadt war gestern von gestiegener Kauflaune aber noch nicht viel zu spüren. Was vielleicht daran liegt, dass zahlreiche Läden bereits seit mehreren Wochen ihre Preise reduziert haben. So zum Beispiel die großen Modehäuser C&A und K&L Ruppert. Riesige Banner hängen bei Letzterem an der Hausfassade und auch innen baumeln knallrote "Reduziert"-Schildchen von der Decke. "Unser Sommerlager ist schon weitestgehend minimiert, da wir bereits seit vier Wochen regelmäßig Teile reduzieren", so Filialleiterin Elisabeth Hildebrand. Auch bei C&A purzeln laut Geschäftsführerin Andrea Bunger seit drei Wochen die Preise. "Wie hoch unser Nachlass ist, ist nicht gekennzeichnet. Allerdings werden manche Kleidungsstücke auch zweimal vergünstigt." Grund für die frühen Rabattaktionen, die in den Geschäften insgesamt zwischen 20 und 80 Prozent betragen, seien die Lieferzeiten für die Herbst- und Winterkollektionen. "Teilweise kommt die Ware Anfang Juli, da müssen wir Platz schaffen", erklärt Elisabeth Hildebrand. Trends für den Herbst
Die neue mit der aktuellen Mode verbindet dagegen Markus Hein, vom gleichnamigen Herrenmodegeschäft. Das eine seiner zwei Schaufenster ist mit reduzierten Angeboten geschmückt, das andere zeigt die neuesten Trends für den kommenden Herbst.
"Seit einer Woche habe ich diese Kombination in den Fenstern, schließlich bringt es noch nichts, gleich die Wollmäntel und -hosen an die Ständer zu hängen", so Hein. Auch spiele das Wetter eine wichtige Rolle für das Kaufverhalten der Menschen. Das bestätigt ebenfalls Edda Ramic-Mahler, die zwei Bekleidungsgeschäfte - in Kaufbeuren und Germaringen - besitzt. "Wir reduzieren ziemlich früh, da wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein wollen.
" Denn schließlich habe es Zeiten gegeben, "da war es im August richtig kalt. Wenn das passiert, will keiner mehr kurze Hosen kaufen."
Nicht nur Textilien günstiger
Bei Scenic Sports geht es ebenfalls nicht nur um Platz für die neuen Kollektionen. "Wir merken schon mehr Betrieb im Laden, wenn unsere Sachen reduziert sind", erklärt Geschäftsführer Stephan Högg. "Die meisten Angebote liegen im Bereich Textilien, aber auch Outdoor-Artikel, die nicht mehr produziert werden, beziehungsweise farblich nicht mehr wiederkommen, zeichnen wir preislich nach unten."
Auch Tanja Schulta von Mode Seidel in Neugablonz hat bereits etliche ihrer Oberteile und Schuhe günstiger gemacht. "Wir bieten unseren Kunden zwar das ganze Jahr über Schmankerl, aber auf den inoffiziellen Sommerschlussverkauf warten dennoch viele." Ihre Ware ist aber nicht wie in den großen Modehäusern auffällig gekennzeichnet. "Wir machen die Kunden direkt darauf aufmerksam, das ist Teil unserer Beratung."