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Schluss mit lustigam Sonthofer See

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Schluss mit lustigam Sonthofer See

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    Sonthofen (uw). Nächtlicher Partylärm und hässliche Müllreste am nächsten Morgen sorgen am Sonthofer See seit Jahren immer wieder für Ärger. Anlieger fühlen sich von dem Radau ebenso gestört wie Badegäste von herumliegenden Abfällen. Jetzt ist bei der Stadt Sonthofen Schluss mit lustig. Die Polizei soll einschreiten, wenn an dem See Menschen verbotenerweise zelten, campieren, grillen oder ein Lagerfeuer anzünden. Zudem beginnt dort nun um 22 Uhr die Nachtruhe. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 2500 Euro. Das Fass zum Überlaufen brachte unlängst eine ausgedehnte Wochenendfeier. Bereits am Freitagnachmittag hatten laut Anwohnern junge Männer ein großes Zelt samt Spanferkel-Grill, Musikanlage, Boxen, Stromaggregat, Biertischen und -bänken aufgebaut. Das Lager stand bis Sonntag. Man habe das ganze Wochenende bis spät in die Nacht Krach und die Anwesenheit von Betrunkenen ertragen müssen, beklagten sich Anlieger beim städtischen Ordnungsamt. Mehrmals sei die Polizei um Hilfe gebeten worden; doch einziger Erfolg wäre das Ausschalten des Aggregats gewesen.

    Verstärkt wurde die Ruhestörung in beiden Nächten durch zahlreiche junge Leute, die am Sonthofer See lautstark Grill- und Sauffeste durchführten. Lagerfeuer-Holz wurde dabei sogar einfach mit einer mitgebrachten Axt frisch geschlagen. Der See verkommt zum Sammelplatz für nächtliche Sauforgien, fasst Helmut Schratt vom Ordnungsamt zusammen. Demnach leiden Anwohner nicht nur unterm Lärm zur Schlafenszeit. Beispielsweise werde von privaten Grundstücken immer wieder Brennholz gestohlen; einmal verbrannten Diebe sogar Fensterläden. Das Seeufer sei mit Glasscherben und Müll verunreinigt; Spaziergänger und Jogger würden sogar untertags mit frechen oder gar asozialen Sprüchen belästigt. Und Einrichtungen wie Bänke oder mobile Toiletten würden ständig demoliert, so Schratt. Bei einer Bürgersprechstunde mit Rathauschef Hubert Buhl bestätigten jetzt mehrere Anwohner die Sachlage. Darauf wurde in der Stadtverwaltung entschieden, gemeinsam mit der Polizei Ordnung am See durchzusetzen. Eigentlich sind Grill- und Lagerfeuer dort schon lange verboten, ebenso wie nächtliches Campieren. Doch bisher hatte die Stadt auf die Vernunft der Besucher gesetzt und ihre Grünanlagensatzung nicht durchgesetzt. Die Zeit der Schonung ist nun vorbei: Zusätzliche Schilder mahnen die Seebenutzer jetzt noch eindringlicher, sich ordentlich zu benehmen. Und ab 22 Uhr ist alles zu unterlassen, was die Nachtruhe der Anwohner stört. Die Polizei werde Verstöße verfolgen, warnt die Stadtverwaltung vor teuren Geldbußen.

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