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Schießen ist knallharter Sport

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Schießen ist knallharter Sport

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    Von unserem Mitarbeiter Roland Wiedemann, Kempten - Noch ist in der 2. Bundesliga für die Feuerschützengesellschaft (FSG) Kempten alles drin. Vor dem Heimwettkampf am morgigen Sonntag - Beginn ist um 10.35 Uhr gegen Schweinfurt und um 16.20 gegen Coburg - liegen die Kemptener Schützen mit 6:2 Punkten auf Platz drei. Unser Mitarbeiter Roland Wiedemann sprach mit Mannschaftsführer Georg Roth, der die Kemptener Sportschützen seit 15 Jahren betreut. Die FSG Kempten darf sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bundesliga machen. Kann man von einer Überraschung sprechen? Georg Roth: Nein, das kommt nicht von ganz ungefähr. Vor der Saison haben wir uns als Ziel zwar einen Platz im Mittelfeld gesetzt, aber dass die Mannschaft auch ganz vorne mitmischen kann, war ihr durchaus zuzutrauen. In Plattling hatten wir Pech, sonst stünden wir jetzt an der Spitze. Aber wir haben noch gute Chancen auf einen Platz in der Aufstiegsrunde. Kann es sich die FSG in finanzieller Hinsicht überhaupt leisten, in der Bundesliga zu schießen? Die Zeiten, in denen Schießen ein reiner Amateursport war, sind doch längst vorbei? Roth: Das wäre tatsächlich ein Problem. Bei uns sind bei Auswärtswettkämpfen das Essen und gegebenenfalls die Übernachtung frei. Geld gibt es nicht.

    Das ist bei anderen Vereinen anders. Für Coburg, einer unserer Gegner am Sonntag, schießt beispielsweise Katarina Kurkova. Die Tschechin hat bei den Olympischen Spielen in Athen Bronze gewonnen. Klar, dass sie nicht für einen Apfel und ein Ei zu haben ist. Für uns würde eine solche Verpflichtung nie in Frage kommen. Warum nicht? Roth: Erstens fehlt uns das Geld dafür, und zweitens wollen wir das auch nicht. Bei uns soll es um den Sport und nicht ums Geld gehen. Unsere Schützen kommen aus Kempten und der näheren Umgebung. Es gibt immer noch viele Menschen, die mit Schießen die Königskette und geselliges Beisammensein assoziieren. Mit Sport hat das in ihren Augen nichts zu tun. Was sagen Sie diesen Leuten? Roth: Schießen, so wie es in den höheren Ligen betrieben wird, ist ein knallharter Sport. Es erfordert jede Menge Konzentration. Das Duell Mann gegen Mann am Schießstand ist sehr aufregend. Das verkraftet nicht jeder Schütze. Und neben der Nervenstärke gehört auch eine gewisse Grundkondition dazu. Zusätzlich zum Schießtraining gehen die Mitglieder unserer ersten Mannschaft regelmäßig zum Joggen oder sie fahren Rad.

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