Die Marktgemeinde Scheidegg will das mobile Internet verstärkt in Sachen Tourismus nutzen. Seit wenigen Tagen gibt es eine Scheidegg-App, ein spezielles Programm für leistungsfähige Handys. "Scheidegg macht mobil. Moderne Medien nutzen und damit werben ist unser Ziel", sagte Bürgermeister Uli Pfanner im Haupt- und Tourismusausschuss. Dort stellten der Geschäftsführer von Eberl Online, Ullrich Hüttenrauch, und Kurdirektorin Sylvia Gnad das Konzept vor. Scheidegg ist die erste Gemeinde im Landkreis mit einer eigenen App.
Fachleute sind sich einig: Dem mobilen Internet gehört die Zukunft. Ab 2012 sollen sich mehr Menschen unterwegs im Internet aufhalten als zu Hause am heimischen PC, zitierte Hüttenrauch entsprechende Untersuchungen. Er schilderte ein paar Situationen in denen das mobile Internet nützlich sein kann: "Der Gast steht auf der Straße und will wissen, wo ist der nächste Geldautomat, oder er sucht abends nach dem Gaststättenbesuch den schnellsten Weg zurück zum Vermieter."
Drei Dinge hat die Marktgemeinde Scheidegg getan, um die Nase in Sachen Mobiles Internet vorne zu haben. Zum einen gibt es die Homepage www.scheidegg.de in wenigen Tagen in einer Version für mobile Rechner. Die normale Homepage ist für die kleineren Bildschirme sogenannter Tabloid-Computern optimiert worden.
Zum anderen hat die Gemeinde von Eberl Online und Alpstein - beides Immenstädter Unternehmen - eine Scheidegg-App, beziehungsweise ein Android-App entwickeln lassen. Die Anwenderprogramme können mit iPhones oder Smartphones genutzt werden - Handys, die die Rechenleistung eines kleinen Computers haben und über ihr Display bedient werden.
Die Apps lassen sich kostenlos aus dem Internet herunterladen. Dem Nutzer bieten sie viele Informationen in Sachen Scheidegg, von Unterkünften und Einkehrmöglichkeiten über Freizeittipps und Veranstaltungen bis hin zu allen Wander- und Radtourenkarten. Gerade für Wanderer und Radler bieten die Apps Möglichkeiten. So lässt sich in Verbindung mit dem satelitengestützten GPS-System der eigene Standort punktgenau bestimmen. Ein weiteres Beispiel: Urlauber können sich die Entfernung zur Unterkunft ermitteln, den Weg dorthin anzeigen und gleich mit dem Vermieter verbinden lassen.
80 Prozent Zuschuss
Die Kosten betragen alles zusammen 6000 Euro. Selber berappen muss die Marktgemeinde 1200 Euro. Den Rest gibts als Zuschuss vom Freistaat. Er hat ein entsprechendes Förderprogramm speziell für die bayerischen Kur- und Heilbäder aufgelegt. Auch Mehrarbeit, etwa durch zusätzliche Datenpflege, kommt auf die Gemeinde laut Hüttenrauch nicht zu.