Sie hat Regie geführt am Staatstheater Stuttgart, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, sie war von 1999 bis 2004 Direktorin des Theaters "Neumarkt" in Zürich. Sie ist Schauspielerin, hatte unlängst einen Fernsehauftritt im Allgäu-Krimi "Erntedank". Sie lehrte an Theaterhochschulen in München, Zürich, Bern und Berlin.
Sie: Das ist Crescentia Dünßer. Die 51-jährige gebürtige Oberstdorferin wird am Samstag beim Musiksommer im Musiktheater > für Kinder und Erwachsene eine Rolle als Erzählerin übernehmen. > eine Erzählerin? Dünßer lacht. > Die Rolle als > hat ihr nicht immer gefallen. Als junge Schauspielerin sei es ihr > gefallen, sich zu bewerben. > Das sei vielleicht ihr Allgäuer Erbe, meint sie, ein gewisser Stolz und die Ansicht, das tue man nicht. Sie habe als junge Frau eher bestimmen wollen. Und so habe sie rund 20 Jahre lang Regie geführt, drei Häuser geleitet.
Wieder Spaß am Spiel
Jetzt aber, versichert sie, habe sie wieder den Spaß am Spiel entdeckt. So wie damals im Schultheater am Gymnasium Oberstdorf, als sie ihre Leidenschaft für die Bühne entdeckte. >, habe man ihr das Talent bescheinigt, ein Gefühl für andere Wesen zu entwickeln. Familiär vorbelastet? Sie schüttelt den Kopf, erwähnt dann aber eine Verwandtschaft über viele Ecken in der mütterlichen Linie zu Katharina Schratt, Burgschauspielerin und Geliebte des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. Ja, und mit der Margret Dünser, die in den Siebziger Jahren die > im Fernsehen präsentierte, sei sie auch weitläufig verwandt.
Eher hat sie da noch die Arbeit im Oberstdorfer Kurhaus geprägt. Sie zählte damals, im Alter von etwa 15 Jahren, mit ihrer Freundin zu den ersten weiblichen Kulissenschiebern in Deutschland. Und schon bald stand für das Mädchen fest, dass sie >. Sie wollte keinen > Beruf, kein typisch >. Sie hatte stattdessen große Lust auf Abenteuer im Beruf. > Und so absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Konservatorium für Musik und Theater in Bern, nachdem sie einige Semester Germanistik und Theaterwissenschaften in München studiert hatte. Ihr erstes Engagement war bei Claus Peymann in Bochum.
In den vergangenen Jahren, räumt Crescentia Dünßer ein, habe sie gelegentlich Sehnsucht nach > verspürt. >, fügt sie lebhaft in gleichem Atemzug hinzu, > Die Autonomie sei ihr immer ganz wichtig gewesen, wichtiger als die Karriereleiter. Sie habe viele interessante Angebote bekommen, sich aber nie entschließen können, sich festzulegen. > Oder, anders gesagt: >
Angst vor der Stagnation
Deshalb habe sie auch jetzt einige interessante Regiearbeiten (>) abgesagt und sich ein Sabbatjahr verordnet. Jeder, der karriereorientiert denke, habe gesagt: > Aber für sie sei die Entscheidung stimmig. > Man könne nicht jahrzehntelang Theater machen ohne Stagnation. > Jetzt freut sich Crescentia Dünßer, die mit ihrem Mann Otto Kukla, ebenfalls Regisseur und Schauspieler, zeitweise auf einem Bauernhof bei Oberstaufen lebt und eine Wohnung in Berlin hat, auf den Auftritt in Oberstdorf und auf das Wiedersehen mit der Familie, den vielen Neffen und Nichten.
Das Musiktheater > mit der > und Crescentia Dünßer als Erzählerin findet am Samstag, 30. Juli, um 17 Uhr im Oberstdorf-Haus in Oberstdorf statt. Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre.