Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Sanitätsübung der Bundeswehr am Rubihorn: Gebirgssanitäter proben den Ernstfall

Reportage

Sanitätsübung der Bundeswehr am Rubihorn: Gebirgssanitäter proben den Ernstfall

    • |
    • |
    Sanitätsübung der Bundeswehr am Rubihorn: Gebirgssanitäter proben den Ernstfall
    Sanitätsübung der Bundeswehr am Rubihorn: Gebirgssanitäter proben den Ernstfall Foto: Simon Ruisinger

    Das Szenario war angelehnt an den Felssturz, der dort tatsächlich vor rund 25 Jahren abgegangen ist: Das Gebirgssanitätsregiment 42 'Allgäu' aus Kempten hat zusammen mit der Gebirgsjägerbrigade 23 und zivilen Rettungskräften aus dem ganzen Oberallgäu eine große Sanitätsübung am Rubihorn durchgeführt.

    Bei der mehrtägigen Übung proben die Soldaten den Ernstfall. Sie sollen 20 Verschüttete finden, bergen und erste Hilfe leisten. Eine Rettungshundestaffel der Johanniter-Unfallhilfe und der Bergwacht Oberstdorf und die Gebirgsjägerbrigade 3 aus Reichenhall mit Mulis (sogenannte Tragetiere) unterstützen bei der Suche und dem Transport der Verletzten ins Tal. "Ziel der Übung ist es, dass sowohl die militärischen, als auch die zivilen Einsatzkräfte optimal aufeinander abgestimmt arbeiten", so Hauptmann Thomas Bamberger.

    Deswegen wird die Rettung den Soldaten nicht gerade leicht gemacht. Das Wetter wäre für einen Ausflug wie geschaffen. Für die Übung allerdings braucht es Regen und Wind: Zum Szenario gehört, dass die Verhältnisse eine Bergung mit Hubschraubern nicht zulassen. Den Rettern bleiben verschiedene Möglichkeiten, die Verletzten in die Verwundeten-Sammelstelle und von dort in die Rettungsstelle im Tal zu bringen.

    Sobald die Einsatzkräfte, teilweise mit Unterstützung der Suchhunde, einen Verwundeten gefunden haben, versorgen sie ihn an Ort und Stelle mit dem Nötigsten. Für den Transport auf einer rollenden Trage vorbereitet, können sie ihn dann zur Sammelstelle im Hochgebirge bringen. Dort sind Sanitäter bereit, an dem Patienten erste notfallmedizinische Versorgung zu leisten. Mit dem Hochgebirgs-Rettungszug geht der Transport schließlich auf dem normalen Fahrweg ins Tal zur Rettungsstelle weiter, wo Ärzte und Helfer die Verletzen für die Weiterfahrt ins Krankenhaus nach Kempten vorbereiten.

    Der Transport mit Fahrzeugen ins Tal ist allerdings nur für kurze Zeit möglich. Schon bald blockiert gestautes Wasser die Zufahrtswege von der Verwundeten-Sammelstelle ins Tal. Einsatzkräfte müssen eine Seilbahn über den Tobel talabwärts nach Reichenbach aufbauen. "Eine mühsame Arbeit, die durch das unwegsame Gelände im Hochgebirge nicht gerade leicht ist", bestätigt Hauptmann Bamberger. Nach und nach können die Soldaten die Verletzten abseilen. Mulis holen die Verwundeten am unteren Ende des Tobels ab und bringen sie zur Rettungsstelle.

    Das Gebirgssanitätsregiment 42 wird nach der Schließung der Kaserne nicht mehr in Kempten stationiert sein. Trotzdem war die Übung notwendig. Nach der Umstrukturierung wird das Regiment am neuen Standort ebenfalls "gebirgsfähig" sein müssen, wie es in der Militärsprache heißt. Wo dieser Standort sein wird und wann es so weit ist, ist momentan noch nicht bekannt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden