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Sanitätsregiment löst weitere Ausbildungskompanie auf

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Sanitätsregiment löst weitere Ausbildungskompanie auf

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    Sanitätsregiment löst weitere Ausbildungskompanie auf
    Sanitätsregiment löst weitere Ausbildungskompanie auf Foto: ralf lienert

    Kempten | li | Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate verliert das Kemptener Gebirgssanitätsregiment 42 eine Kompanie. Ende März wurde eine der beiden Ausbildungskompanien aufgelöst. Gestern wurde das Kapitel der Sanitäts-Material-Kompanie geschlossen. Beim Appell in der Artilleriekaserne verabschiedete Kommandeur Oberfeldarzt Dr. Christian Fürlinger die verbliebenen Soldaten und zivilen Mitarbeiter seiner Außenstelle in Neugablonz. Künftig zählt die Einheit noch rund 600 Soldaten plus 180 Rekruten.

    Viele zivile Mitarbeiter, erläutert Fürlinger, konnten im Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Kaufbeuren untergebracht werden, einige gehen in Altersteilzeit. Die Soldaten wurden größtenteils schon in den neuen Sanitäts-Material-Zug nach Kempten oder an andere Dienststellen des zentralen Sanitätsdiensts versetzt. Damit reduziert sich das Regiment auf fünf aktive Kompanien. Vor einem viertel Jahr wurde die Ausbildung in Kempten von 320 auf 180 Rekruten reduziert.

    Fürlinger lobte den Einsatz seiner Soldaten: 'Zur Auflösung von zwei Kompanien braucht man eine gehörige Portion Gelassenheit, Erfahrung, Professionalität und Organisationstalent. Sie alle haben bewiesen, dass sie eine Menge davon haben und dass macht mich als Kommandeur schon ein bisschen stolz.'

    Zehn Soldaten im Ausland

    Derzeit sind übrigens zehn Kemptener Soldaten an Friedensmissionen beteiligt: acht in Afghanistan und zwei in Prizren. 'Wir waren bis Januar 2008 Sanitätsleitverband des 17. Einsatzkontingents im Kosovo und werden ab März 2009 wieder Leitverband in Afghanistan sein', erklärte Fürlinger. Einsatzorte sollen Kunduz, Feyzabad und Mazar-e Sharif werden. 'Wir gehen mit rund 30 Soldaten für vier Monate in den Einsatz', plant der Oberfeldarzt.

    In dieser Woche hatte Verteidigungsminister Franz Josef Jung wie berichtet angekündigt, 1000 Soldaten mehr für Afghanistan zu stellen. Das werfe die Kemptener Planungen keineswegs über den Haufen, so Fürlinger. Er zitierte seinen obersten Chef: 'Eine Obergrenze von künftig 4500 Soldaten heißt nicht, dass die Soldaten dann auch alle im Einsatz sind'.

    Viel mehr gehe es um mehr Spielraum beim Kontingentwechsel, betonte der Kemptener Kommandeur. Die Bundeswehr werde auch weiter nur im Norden des Landes aktiv sein. Derzeit umfassen die Sanitätskontingente in Afghanistan und im Kosovo 350 beziehungsweise 180 Soldaten.

    Überhaupt sei die Zahl seiner Sanitätssoldaten nicht abhängig von der Größe des Kontingents, so Fürlinger. 'Wir betreiben ein Rettungszentrum. Wichtig ist nicht die Höhe des Kontingents, sondern die Leistung in den Bereichen Rettung und chirurgischer Versorgung.' Für ihn geht die Planung normal weiter: 'Unser Regiment muss nicht mehr Soldaten schicken.'

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