Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Salze für die Drüsen und kühl duschen

Allgäu

Salze für die Drüsen und kühl duschen

    • |
    • |

    Kempten (sh). - Die Kleidung klebt am Körper, die Handflächen sind unangenehm feucht und insgeheim träumt jeder nur noch von einer kühlen Dusche: Seit Anfang Juni der Sommer mit voller Kraft Einzug gehalten hat, ist Schwitzen Dauerzustand in Stadt und Land. Doch was passiert beim Schwitzen eigentlich - und was hilft? Die AZ hat sich auf die Spur dieses wahrlich heißen Themas begeben und dazu Hautarzt Dr. Ralf Hochsattel und den Apothekersprecher Ludwig Pfefferle befragt. Schweiß - was ist das eigentlich?Schweiß besteht hauptsächlich aus Wasser. Nur rund ein Prozent machen Salze, Harnstoff und andere Substanzen aus - insgesamt sind es 250 verschiedene. Schweiß selbst riecht übrigens nicht - der unangenehme Schweißgeruch entsteht erst, wenn verschiedene Bakterien den Schweiß zersetzen. Schwitzen - warum denn?Das Schwitzen ist eigentlich eine gute Sache, denn es wirkt wie eine körpereigene Klimaanlage: 'Durch den Schweiß auf der Haut entsteht Verdunstungskälte, die dem Körper hilft, die Temperatur konstant zu halten', erklärt Dr. Hochsattel. Denn damit das Wasser im Schweiß verdunsten kann, wird Energie benötigt. Diese wiederum wird dem Körper entzogen, der dadurch abkühlt. Schwitzen - ab wann geht es los?'Bei einer 21 bis 22 Grad warmen Umgebung muss der Körper noch nicht selbst kühlen', so der Mediziner. Geschwitzt wird erst, wenn die 'Temperatur deutlich höher ist.'Schwitzen - warum so unterschiedlich?Wie sehr ein Mensch schwitzt, ist großteils erblich vorbestimmt. 'Auch die Hormone spielen eine Rolle', meint Hochsattel. Dass man hauptsächlich unter den Achseln, an Händen und Füßen schwitzt, hängt ihm zufolge damit zusammen, dass es an diesen Stellen besonders viele Schweißdrüsen gibt. Fürs Schwitzen zuständig sind beim menschlichen Körper übrigens rund zwei bis vier Millionen Drüsen, so die Internet-Enzyklopädie Wikipedia.

    Schwitzen - warum unter Stress?Feuchte Hände vor einem wichtigen Termin kennt jeder. 'Das Schwitzen in Stress-Situationen wird dadurch ausgelöst, dass sich der Körper bereits auf eine Flucht einstellt', meint Hochsattel. Und weil der Körper davon ausgeht, dass bei einer Flucht die Muskeln beansprucht werden und Hitze entsteht, wirft er eben vorsorglich das Kühlsystem an. Schwitzen - was hilft?So banal es klingt: Ein handelsübliches Deo hilft nicht nur gegen den unangenehmen Schweißgeruch, sondern auch gegen das Schwitzen an sich. 'Denn darin sind Aluminium-Salze enthalten', weiß Apothekensprecher Pfefferle. Diese Salze verschließen die Schweißdrüsen von außen. Wer seine Achseln rasiert, schwitzt zwar nicht weniger. Allerdings nützt es in Sachen Geruch, weil Schweiß und Bakterien auf der rasierten Haut weniger Raum finden. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack, dafür aber das 'bekannteste natürliche Antitranspirant' ist Salbei, den man als Tee zu sich nehmen kann. Pfefferle hält es dabei mit der Variante, die in arabischen Ländern üblich ist. 'Den Tee heiß trinken', lautet sein Motto. Kühl ist auch in Ordnung - nur eiskalte Getränke sind tabu. Und zwar deshalb, weil man damit den Körper irreführt. Dieser nämlich hält das eiskalte Getränk für einen regelrechten Temperatursturz - und heizt schnell nach, anstatt zu kühlen. Derselbe Effekt entsteht beim Duschen mit eiskaltem Wasser. Schwitzen - was fehlt noch?Um an heißen Tagen einen kühlen Kopf zu bewahren, empfiehlt Pfefferle die gute alte Apfelschorle. Darin enthalten ist jede Menge Magnesium, das der Körper beim Schwitzen verliert. Und dann ist da ja noch die Dusche, die zwar nicht gegen das Schwitzen hilft - dafür aber 'einfach gut tut'.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden