Oberstdorf (apü). Jedes erdenkliche Gerät war als Rennunterlage bei der Faschings-Gaudi der Oberstdorfer Söllereckbahn am gestrigen Rosenmontag zugelassen. Nahe der Talstation gingen die 20 gemeldeten Narren folglich nicht nur mit den klassischen Wintersportgeräten an den Start. Vielmehr sausten die abenteuerlichsten Rutsch-Utensilien auf der Skipiste gen Ziel. Zwei gestandene Mannsbilder hatten offenkundig zwei Wohnzimmerstühle zweckentfremdet und auf ein Paar Skier geschraubt. Ein anderer Rennfahrer trieb eine alte Zinkbadewanne auf und verwandelte den Zuber in ein durchaus schneetaugliches Rennmobil.
Acht junge Oberstdorferinnen, die sich in ihren orangefarbenen Hosenanzügen als Pistenreinigungsteam ausgaben, schlitterten mit einem gemeinsamen Kettenfahrzeug nach unten. Da hatten Söllereckbahn-Chef Peter Müller und rund 2500 Zuschauer einen Mordsspaß, selbst wenn die ausgeflaggten Tore nicht immer regelgerecht in der Mitte durchfahren werden konnten. Unterwegs setzte es so manchen Salto mortale. Auch der fliegende Zauberteppich das Förderband am Söllereck, das sonst ankommenden Skiläufern den Weg zur Talstation erleichtert musste im Endlauf noch bewältigt werden. Es war auf den letzten Metern eine besonders gemeine Schikane. Von dem Schrecken konnten sich danach Teilnehmer und Zuschauer an der Schneebar erholen. Für diese Veranstaltung war eigens ein riesiger Iglu gebaut worden.