Andere Firma will Teil der Belegschaft übernehmen Memmingen (hku/elm). Aus für ein Memminger Traditions-Unternehmen: Der Früchte-Großhändler Gebr. Salger Gmb H & Co. KG muss den Betrieb einstellen. Insgesamt 105 Mitarbeiter sind davon betroffen, unter ihnen rund 50 geringfügig Beschäftigte. Allerdings will, so verlautet aus der ehemaligen Geschäftsleitung, ein anderes, namentlich nicht genanntes Unternehmen am Standort Memmingen eine Niederlassung gründen. Man wolle einen guten Teil der Salger-Mitarbeiter übernehmen und ab 1. Dezember einen regulären Betrieb weiterführen.
Insolvenzverwalterin Barbara Beutler bestätigte gestern abend diese Bemühungen, ohne die Zukunftsaussichten dieser Lösung zu bewerten. 'Wir stehen dem jedenfalls nicht im Wege', erklärte die Rechtsanwältin.
Die Firma Salger lieferte seit drei Generationen frisches Obst und Gemüse aus Deutschland, Europa und Übersee an Kunden im Raum zwischen Bodensee, Stuttgart, Augsburg und Teilen Oberbayerns. Vor wenigen Wochen hatte das zahlungsunfähige Unternehmen Insolvenz-Antrag gestellt (wir berichteten).
Am 26. November wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Unmittelbar danach entschied der Gläubigerausschuss, den Betrieb stillzulegen. Eine Fortführung sei laut Beutler trotz der Bereitschaft einiger Mitarbeiter, auf Lohn zu verzichten, nicht möglich.
Unter anderem seien im Verhältnis zum Unternehmensumsatz die Personalkosten zu groß gewesen. Salger wäre nach Beutlers Einschätzung nur mit umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen zu retten gewesen. Dafür sei es aber zu dem Zeitpunkt, als ihre Kanzlei die Insolvenzverwaltung übernahm, bereits zu spät gewesen. Auch eine bis zuletzt verhandelte Auffanglösung habe man wegen fehlender Finanzierung nicht umsetzen können. Neben den Mitarbeitern sind laut Beutler auch Lieferanten stark betroffen. Zu einer Befriedigung 'erheblicher Forderungen' aus dieser Richtung reiche die Masse nicht.