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Sängerin Lila Ammons zelebriert den Blues im Kurhaus in Oberstaufen

Liebeslieder

Sängerin Lila Ammons zelebriert den Blues im Kurhaus in Oberstaufen

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    Sängerin Lila Ammons zelebriert den Blues im Kurhaus in Oberstaufen
    Sängerin Lila Ammons zelebriert den Blues im Kurhaus in Oberstaufen Foto: Rainer Schmid

    Donnernd rast er dahin, der sagenhafte 'Honky Tonk Train' aus der Feder des Boogie-Pioniers Mead Lux Lewis. Akustisch erzeugt vom Schlagzeug Torsten Zwingenbergers, auf der Bühne des Oberstaufner Kurhauses. Und jetzt Break – da greift Bruder Axel in die Tasten des Flügels, wie ein Adler, der todsicher seine Beute greift. Mit Mead Lux Lewis und Pete Johnson war aber Albert Ammons wichtigster Vorreiter des Boogie, am wilden Beginn des vorigen Jahrhunderts. Dessen Enkeltochter Lila Ammons steht heute, zur festlichen Eröffnung des 18. Staufner Kulturtupfers, ebenfalls auf der Bühne.

    Sie stammt aus Chicago, kommt gerade aus Minneapolis, fliegt morgen wieder zurück. Den Boogierhythmus samt Bluesfeeling hat sie im Blut – und in der stählernen Altstimme. Ihre Lieder bettet Axel Z. vom Klavier aus sinn- und anspielungsreich in kurze Ansagen, die meist so beginnen: 'Do you know what, Lila?'

    Da spielt natürlich immer die Liebe eine Hauptrolle. Vom Kennenlernen, Kriegen, Zusammenraufen, über die Eifersucht bis zum Verlassenwerden: 'How do you think, that I feel, when a man left me?' Mäuschenstill und unbeweglich, wie in der Kirche, so gebannt sitzen die Zuhörer im rappelvollen Kursaal, wenn Lila Ammons ihren Blues zelebriert. Doch kurz darauf heißt’s Mitklatschen im Boogie-Tempo, aber bitte nur auf die Zwei und Vier, wie bei aller 'schwarzen' Popmusik.

    'Falls Sie der Nachbarschaft kundtun möchten, dass Sie zu Hause sind', so kündigt Axel Z. augenzwinkernd die Pause an, 'auf unseren zwei CDs ' Vom Zauber der Züge' mit meinem Fotobuch von Eisenbahnen sind auch originale Dampflok-Sounds drauf.' Sowie originale Axel Z.-Boogie-Solos.

    Von denen hätte mancher Zuhörer im Staufner Kursaal gerne ein paar genossen, denn hin und wieder war die zusätzliche Rhythmus-Maschine vom Drumset her einfach zu viel – weniger wäre da mehr gewesen. Dann kämen auch die eingestreuten Profi-Schlagzeugsoli von Torsten noch konzentrierter zur Geltung. Und Axel kann bei Slow-Stücken dann auch seinen gepflegt leis-feinen Stride-Stil bringen. Aber wenn man wie die 'Boogie Woogie Brothers' seit 36 Jahren gemeinsam auf der Bühne sitzt …

    Mit dem St. Louis Blues beschließt Lila Ammons stimmungsvoll den mitreißenden Abend: 'I hate to see, the sun go down.'

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