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Sägewerke: Viele Aufträge, aber wenig Holz

Oberallgäu

Sägewerke: Viele Aufträge, aber wenig Holz

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    Sägewerke: Viele Aufträge, aber wenig Holz
    Sägewerke: Viele Aufträge, aber wenig Holz Foto: martina diemand

    Die kleinen Sägereien in der Region haben noch keine Probleme, Fichtenholz aus heimischen Wäldern zu bekommen. Die größeren schon. Peter Fickler aus Waltenhofen: "Das ist brutal. Wir sind leer." Diese Situation sei aber nicht durch die umstrittenen Lieferverträge der Bayerischen Staatsforsten mit dem Großsäger Klausner (jetzt in Hand des russischen Konzerns Ilim Timber - AZ berichtete) entstanden, "im Privatwald wird weniger eingeschlagen, als wünschenswert ist," sagt Ignaz Einsiedler, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kempten und des Allgäuholz Markenverbands. Und Hugo Wirthensohn, forstlicher Berater der WBV, hat eine "Flucht weg vom Geld hin zu den Sachbeständen" ausgemacht. Wald als Immobile sei "in", das schnelle Geld durch Einschläge "out".

    Konkurrenz der Materialien

    Das sei kein Wunder bei Bankzinsen von derzeit nur ein bis zwei Prozent, erläutert Einsiedler. Wenngleich die schlechte Versorgung der Holzwirtschaft und der dadurch erzielte gute Preis "ein Bumerang" für die Holzbranche sein könnte. Einsiedler: "Das bringt uns in Konkurrenz mit anderen Baumaterialien wie Alu, Stahl oder Beton."

    Die Sorge ums Holz sei ein großes Thema. Andererseits genössen die Waldbesitzer derzeit auch einfach die Ruhe nach Jahrzehnten, die geprägt waren durch Käferbefall und Sturmschäden - kurzum durch viel Arbeit. Derzeit gedeihe der Wald prächtig, ohne viel Dazutun der Besitzer, erläutert Einsiedler. "Die Subunternehmer der WBV, die Forstarbeiter, wären allerdings froh, wenn sie mehr zu tun hätten," weiß Hugo Wirthensohn.

    Holznot seit einem Jahr

    "Seit einem Jahr schon haben wir eine Holznot", bestätigt Sägewerksbesitzer Fickler. Ein Drittel seines jährlichen Bedarfs von 7000 Festmetern Holz lieferten "zuverlässig" die Bayerischen Staatsforsten. Die anderen zwei Drittel machten ihm Probleme. Da Fickler Spezialprodukte herstellt und dafür qualitativ hochwertiges Holz braucht, gebe es bei ihm einen Engpass. Anders bei Karlheinz Hölzle aus Probstried. Er kann seinen jährlichen Bedarf von rund 3000 Festmetern in der Region decken, hat aber auch festgestellt. "Es wird schwieriger an bestimmtes Holz zu kommen und auch der Preis steigt."

    Josef Hopp, Sägewerksbesitzer aus Betzigau, hat ähnliche Erfahrungen. "Aufträge haben wir genügend. Aber das derzeit meist "überteuerte Holz" sei das aktuelle Problem.

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