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Rundgang durch den Markt Obergünzburg

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Rundgang durch den Markt Obergünzburg

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    Im Jahr 2007 feiert Obergünzburg 600 Jahre Marktrecht. Es war dem Ort an der Günz , der damals noch 'Guntzburg' hieß, am 5. August 1407 durch Kaiser Ruprecht verliehen worden. Dieses Ereignis, das für die weitere Entwicklung des Gemeinwesens von großer Bedeutung war, werden Obergünzburgs Bürgerinnen und Bürger im kommenden Jahr mit einigen Festivitäten begehen, die verschiedene Arbeitskreise vorbereiten. Auch unsere Zeitung will die Geschichte des Marktfleckens beleuchten. Sie spiegelt sich zum Beispiel wider in Straßennamen. Ihre Herkunft erläutert der Leiter des Obergünzburger Heimatmuseums, Karl Fleschutz, in einer in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Serie. Obergünzburg (kfl). - Alter Markt: Parallel zum Oberen Markt verläuft auf einem kurzen Teilstück der Alte Markt in Obergünzburg. Viele historisch bedeutsame Gebäude standen und stehen heute noch in dieser von kleinkugeligen Akazienbäumen gesäumten Wohn- und Geschäftsstraße. An der Rückseite der ersten kaiserlichen Reichsposthalterei der Fürsten von Turn und Taxis, dem heutigen Gasthof 'Hirsch' beginnt der Alte Markt.

    Das erste Haus auf der linken Seite war Ausgangspunkt für die größte Brandkatastrophe des Ortes. Im Jahr 1804 nutzte ein Mädchen die Abwesenheit der Eltern und wollte sich Pfannkuchen backen, jedoch kamen die Eltern zu früh nach Hause und das Mädchen lief mit der heißen Pfanne in die Tenne um diese im Heu zu verstecken. 56 Firste sanken in Schutt und Asche, der gesamte Alte Markt sowie viele weitere Häuser wurden ein Raub der Flammen. Ein weiteres geschichtsträchtiges Haus ist das ehemalige kemptische Jägerhaus von 1805. Die 'Hintere Post' war Poststall bis 1916, danach Weinrestaurant, heute ist sie Gastwirtschaft. Viele weitere Geschäftshäuser sind aus dem Straßenbild von heute verschwunden. Aus der Bäckerei Holzheu ist heute das 'Cafe am Alten Markt' geworden, die Weinhandlung mit Landwirtschaft und Schnapsbrennerei Bergmann ist heute Wohnhaus der Zimmerei Weiß. Ebenfalls fehlt auf der linken Seite die Huf- und Wagenschmiede Xaver Unglert oder das Hut- und Schuhgeschäft Schrägle. An die Obst- und Gemüsehandlung Rauch oder die Fabrikation mit Handelsgeschäft für Molkerei- und Süßrahmbutter von Bader&Unglert erinnern sich nur noch wenige. Das Fisch- und Käse-Spezialgeschäft Tauser ist ebenso verschwunden wie die Tierpräparation Eichele, die Spenglerei Blösch oder der Ochsenstall vom Lenz. Im Jahr 1975 wurde Haus Nr. 14 von der Diözese Augsburg gekauft, abgebrochen und ein neues Benefiziatenhaus gebaut. Viele Ältere erinnern sich sicher noch an ihren ersten Kinobesuch beim Kino Maier, heute dient dieses Gebäude als Arztpraxis für die Gesunderhaltung der Bürger.

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