Manche Daheimgebliebenen grübeln täglich, was tun mit den Kindern in den Ferien? Wir bringen Ihnen einige Tipps frei Haus. Wie wärs zum Beispiel mit einem Ausflug zur Burgruine Langenegg? Von der Martinszeller Kirche geht es zum südlichen Ortsende bis zur nächsten Straßengabelung. Dort folgt die Route dem Wanderwegweiser Langenegg-Sondert bis zur ehemaligen Mühle. Ein Fußpfad nach links verläuft oberhalb des Illerufers, dann über Wiesen nach Sondert. Es lohnt sich ein Abstecher zum wildromantischen Steilufer der Illerschleife. Dem Flusslauf folgend führt die Route in einer Dreiviertel Stunde zur Ruine. Die muss der Wanderer allerdings mittlerweile hinter hohen Bäumen suchen.
Als Sitz des Rittergeschlechtes Langenegg wird die Feste bereits 1269 genannt. Später gehörte sie den Herren von Rauns zu Bergen und danach einer Kemptener Bürgerfamilie. Im 18. Jahrhundert war sie das Zucht- und Arbeitshaus der Fürstabtei Kempten. In dieser Zeit war auch das Dienstmädchen Anna Schwegelin in der Burg Langenegg vor ihrem Hexenprozess gefangen gehalten worden. In dem Prozess in Kempten zwang man sie zu der Aussage, mit dem Teufel im Bund zu sein. Als "letzte Hexe" Deutschlands wurde sie 1775 zum Tode verurteilt. Allerdings wurde das Urteil nie vollzogen. Sie starb 1781 in Kempten im Kerker.
Zurück geht es über Wolfen wieder zur ehemaligen Mühle und nach Martinszell. Die Wanderung dauert etwa zweieinhalb Stunden.
Diese und weitere Touren rund um Kempten sind auch im Büchlein "Wanderwege rund um Kempten" enthalten, das im Brack-Verlag erschienen ist.