Bei sonnigem Wetter ist am Samstag der sechste Legauer Narrensprung nach schwäbisch-alemannischer Art über die Bühne gegangen. 86 Narrenzünfte mit zahlreichen Hästrägern sowie Musikgruppen aus dem gesamten Allgäu waren der Einladung der "Löwen 77 Legau" und "Dr Schatzräuber von Waldegg" gefolgt. Sie lockten mit ihren bunten Masken und aufwendig gefertigten Kostümen nach Schätzung des Veranstalters über 3000 Besucher an.
Pünktlich um 14 Uhr setzte sich der bunte Gaudiwurm - angeführt von der Hausemer Guggamusik - in Bewegung. Angefeuert von Klaus und "Äppl", den Präsidenten der Legauer Prunksitzungen, wurden die Vorreiter der folgenden 3500 Narren von den Schaulustigen mit einer La-Ola-Welle begrüßt.
Während in einem Ohr noch die Stimmungsmusik nachhallte, schallten dem Besucher im anderen bereits die verschiedensten Narrenrufe entgegen. Ganz gleich, ob die Laute von Hexen, Waldweible oder Wasserwesen kamen: Wehe dem, der nicht sofort kontern konnte. Einfach war es noch bei Rufen wie "Schal" mit der einfachen Antwort "Mei". Nicht ganz so Sattelfeste kamen bei Zungenbrechern wie: "DLungahuaschtr send beinand - im Ochsahäs und Bauragwand" schnell mal durcheinander. Konfettiduschen, verwuschelte Haare oder eine unfreiwillige Freifahrt in einem der selbst gebauten Mini-Karussells waren dem "Unwissenden" sicher.
Unter Anfeuerungsrufen der Zuschauer wurden immer wieder Hexenpyramiden gebaut. Je ausgefallener, wagemutiger oder höher die Einlagen waren, desto größer war auch der Applaus. Die Maskenträger ihrerseits dankten mit Süßigkeiten, die sie in der Menge verteilten.
Wer nach zweieinhalb Stunden Stimmung, Musik und Narrenrufen noch nicht genug hatte, feierte im Anschluss an den Umzug in der Legauer Räuberhöhle weiter. (sis)
In Legau regierte am Samstag der Fasching. "Bleib a Weile - Riederweible" lautet der Ruf der Narrenzunft Niederrieden (Foto). Fotos: Simone Schaupp
Narrenruf nicht gewusst? Pech gehabt! Hier wird eine Passantin von einer "Lachenden Kuh" aus Isny dafür mit einer Konfettidusche bestraft.