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Rotes Kreuz Oberallgäu: Sparen auf Kosten der Mitarbeiter

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Rotes Kreuz Oberallgäu: Sparen auf Kosten der Mitarbeiter

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    Sorge um Zukunft des Rettungsdienstes Oberallgäu (ell). Das Rote Kreuz Oberallgäu schlägt Alarm: 'Die allmähliche Auszehrung des Rettungsdienstes wird zwangsläufig zu Qualitätsverlusten führen', befürchtet Kreisgeschäftsführer Alexander Schwägerl 'dramatische Einschnitte'. Der Grund dafür: Während die Kassen bisher den hohen Anteil qualifizierter Rettungsassistenten beim Oberallgäuer Dienst tolerierten, wollen sie jetzt für die Mehrkosten nicht mehr aufkommen.

    Wie Schwägerl in einer Pressemitteilung ausführt, liegt der Anteil der Rettungsassistenten beim Oberallgäuer Rettungsdienst bei 69 Prozent. Die gesetzlichen Vorgaben aber sehen lediglich 43 Prozent dieser qualifizierten Mitarbeiter vor. Während 'dieses hohe fachliche Niveau des Rettungsdienstes' von den Krankenkassen in der Vergangenheit anerkannt worden und auch die Kostenübernahme reibungslos erfolgt sei, pochten die Kassen jetzt auf die gesetzlichen Vorgaben - 'und zwar ohne ausreichende Übergangsfristen'. Das Rote Kreuz reagiert darauf mit der Neueinstellung von (weniger teuren) Sanitätern und Diensthelfern. Ohne Kündigungen ist der geforderte Anteil an Rettungsassistenten von nur 43 Prozent laut Schwägerl dennoch erst frühestens 2012 erreicht.

    So hat der Kreisverband 'ein Paket unterschiedlicher Maßnahmen geschnürt, die den Mitarbeitern einiges abverlangen', erläutert der Geschäftsführer. Danach sollen die hauptamtlichen Mitarbeiter zusätzlich 4200 Stunden ehrenamtlich arbeiten. Weitere 4000 Stunden müssten durch Ehrenamtliche abgedeckt werden. Sogar Änderungskündigungen, bei der Rettungsassistenten und -sanitäter herabgestuft werden, seien vorgesehen: 'Welche Auswirkungen das auf die Motivation von Mitarbeitern hat, möchte ich mir gar nicht vorstellen', sorgt sich Schwägerl. Eine 'Auszehrung des Rettungsdienstes' unterstützt seiner Ansicht nach 'den Weg in eine Zwei-Klassen-Versorgung'.

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