Oberstdorf (mad). - Mit einem Auftakt nach Maß nahm die neue Rodelbahn ihren Betrieb auf. Nach der Einweihung am 30. September hieß es 'Rodel frei' am Söllereck. Während der ersten 14 Tage waren knapp 20 000 Besucher gekommen, um das kurvige Vergnügen zu testen. Die rasante Talfahrt auf 850 Metern Länge begeisterte vor allem Kinder und Familien. 'Hochzufrieden und sehr erfreut über den großen Ansturm' zeigt sich Kur-AG Vorstand Peter Müller über die Freizeit-Attraktion. Von der Söllereckbahn-Talstation sind es etwa 50 Meter zu laufen, ehe man zum Einstieg der Rodelbahn gelangt. 'Eine 6er-Karte bitte': Familie Werner aus Essen ordert die Variante, bei der fünf Mal bezahlt, jedoch sechs Mal gefahren wird. Hineinsetzen, anschnallen und dann nach wenigen Metern kurz an der Ampel warten. Bei 'Grün' geht es talabwärts. Dabei hat der Fahrer selbst das Zepter bzw. die beiden Bremshebel in der Hand. Wie schnell er durch die Kreisel oder über Jumps und Wellenstrecken rodelt, bleibt ihm überlassen.
Eine Geschwindigkeit bis zu 40 Stundenkilometer ist möglich. An besonders steilen Kurven ermahnen Schilder zum Drosseln des Tempos. Für Sicherheit ist gesorgt, sind doch die Zweisitzer fest mit den Schienen verankert. Nervenkitzel aber fährt mit. Vor allem wenn der Endspurt beginnt. In rund 4,5 Metern Höhe überquert die Trasse die B19, der steile Kreisel danach erinnert an die Schussfahrt einer Achterbahn. Die Sorge, am Ende nicht rechtzeitig zum Stehen zu kommen, ist unbegründet: Die Komfort-Schlitten bremsen von alleine. Im Rodel sitzend werden die Insassen bequem per Berglifter wieder zum Ausgangspunkt gezogen. 'Es hat sehr viel Spaß gemacht', sagt Petra Werner. Zudem ist sie von den bequemen Sitzen begeistert und vertraut der 'tollen Technik' voll und ganz. Mit einem 'hervorragend war’s' steigt auch der Gelsenkirchener Michael Keller aus. Eigentlich nahm er erst nur Sohn Alexander zuliebe im Schlitten Platz. Doch hinterher versichert er: 'Für Erwachsene ist das genauso klasse'. Die Familien aus dem Rheinland hatten einen Tag mit strahlendem Sonnenschein erwischt. Dem Rodelspaß kann man aber bei jeder Witterung, Sommer wie Winter, frönen. Schneit oder regnet es, werden die Plexiglas-Schutzhauben über die 35 Schlitten der Bahn gezogen.