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Rodelbahnen in Nesselwang und Bad Hindelang im Test

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Rodelbahnen in Nesselwang und Bad Hindelang im Test

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    Rodelbahnen in Nesselwang und Bad Hindelang im Test
    Rodelbahnen in Nesselwang und Bad Hindelang im Test Foto: Jörg Schollenbruch

    Immer wieder werden Testergebnisse zu den unterschiedlichsten Dingen veröffentlicht: von Kindersitzen über Restaurants bis hin zu Versicherungen. Erst kürzlich hat der ADAC auch Rodelbahnen unter die Lupe genommen. Ein Rodelbahn-Test? Das hat uns interessiert und wir haben zwei der ADAC-Teststrecken im Allgäu selber ausprobiert – die Hornbahn in Bad Hindelang (Oberallgäu) und den Maria Trost Weg in Nesselwang (Ostallgäu). Bei Sonnenschein und besten Pistenverhältnissen ging es abwärts. Die Testgefährte: ein neuer Plastikbob und ein Holzschlitten aus Kindheitstagen.

    Maria Trost Weg (Nesselwang): Bevor der Rodelspaß beginnt, geht es von der Mittelstation der Alpspitzbahn erstmal noch ein paar hundert Meter bergauf. Aber laufen gehört ja irgendwie zum Schlittenfahren dazu. Außerdem sind Muskeln, Sehnen und Bänder dann schon mal aufgewärmt, was das Verletzungsrisiko senkt. Auf 1250 Metern Höhe – so kündigt es ein Schild an – beginnt die Rodelbahn. Auf der Hinweistafel ist auch der Verlauf der Strecke zu sehen. Ganze 19 Kurven erwarten Rodler auf einer Länge von vier Kilometern und 350 Metern Höhenunterschied – insgesamt also eine nicht so steile Strecke.

    Am Testtag ist die Bahn ganz frisch präpariert. Die Sonne scheint. Der Schnee ist super. Und wider Erwarten ist der von einer Vierjährigen ausgeliehenen Plastikbob richtig flott unterwegs. Während der 30 Jahre alte, am Vortag noch schnell aus dem dunklen Schuppen geholte Holzschlitten die ersten Meter eine rostrote Spur in den Schnee zieht. Dann aber geht’s auch mit ihm rasant dahin. Minuspunkt Bob: Das dünne Plastik und die Bodennähe machen jede Unebenheit spürbar. Folge: ein schmerzendes Gesäß.

    Beide Gefährte sind auf dem Maria Trost Weg gut zu händeln. Die Bahn ist nicht allzu steil, was Verbauungen an den Seiten und in den Kurven überflüssig macht. Ein Gefühl der Unsicherheit oder gar Angst kommt auch ohne Fangnetze und Leitplanken nicht auf. Auf zwei flacheren Stücken müssen die Rodel sogar gezogen werden. Doch das macht nichts, denn die Sonne scheint ins Gesicht und der Blick ist traumhaft.

    Fazit: Die Naturrodelbahn in Nesselwang ist – wie beworben – leicht bis mittelschwer und deshalb auch für Familien geeignet.

    Hornbahn (Bad Hindelang): Ein eisiger Wind streicht uns beim Verlassen der 8er-Gondel auf 1320 Metern Höhe durch die Gesichter. Drei Rodelstrecken führen von der Bergstation aus ins Tal, die Wahl fällt uns leicht: Die blau markierte Bahn ist wegen laufender Beschneiungsanlagen gesperrt, die Gelbe am Nordhang sehr schattig. Wir nehmen die mit den meisten Sonnenabschnitten – die Rote, Rodelbahn drei. Noch einmal schweift der Blick über die verschneiten Berggipfel ringsum und schon geht’s abwärts.

    Ob Bob oder Schlitten – rasant schlittern wir um die Kurven der dreieinhalb Kilometer langen Strecke, die mit Fangnetzen und Holzwänden abgesichert sind. 'Langsam' warnen große Banner vor besonders scharfen Kurven und wir stemmen die Füße in den Boden, um unser Tempo zu drosseln. Die Einkehrmöglichkeit auf etwa halber Strecke lassen wir rechts liegen und düsen weiter durch den verschneiten Winterwald.

    Nachdem wir circa 520 Höhenmeter hinter uns gebracht haben, kommt recht unerwartet das Ende. Schade eigentlich. 20 Minuten dauert der Spaziergang zurück zur Talstation – so wird das Hinterteil, das beim Rodeln schon mal kalt werden kann, wieder aufgewärmt. Auf dem Rückweg gewinnt der Schlitten das Rennen gegen den Bob: Im Gegensatz zum Plastikgefährt lässt sich das hölzerne fast lautlos durch den Schnee ziehen.

    Fazit: In Bad Hindelang kommen besonders Rodler auf ihre Kosten, die gern schnell unterwegs sind. Die sehr gut präparierte Naturrodelbahn führt durch eine idyllische Winterlandschaft und ist gut abgesichert.

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