Für 100 Meter benötigt der Sprinter Usain Bolt aus Jamaica gerade einmal 9,58 Sekunden. Vergangenes Wochenende ging es auf den 100 Metern des Festzelts des 12. Rockfrühlings aber keineswegs um sportliche Bestzeiten. "Da wir alle paar Meter einen Bekannten treffen, kann der Weg von der Bühne zur Bar leicht eine Stunde dauern", berichten David Hiemer (18) aus Sulzberg und sein Freund Michael Mildner (18) aus Börwang, die mit Usain Bolt zumindest die jamaikanische Gelassenheit teilen.
"Um den Besuchern mehr Platz zu bieten und die Menge ein wenig zu entzerren, haben wir in diesem Jahr unser Zelt noch einmal vergrößert", so die Veranstalter, deren 100 Meter langes Zelt bei den Besuchern, wie David und Michael, bestens ankam. Mit sieben Bars, an denen auf circa 225 Metern Getränke ausgeschenkt wurden, stellte der Rockfrühling, laut Veranstalter, die "längste Theke" des Allgäus.
Neben den Neuerungen bei Zelt und Thekenlänge, vertrauten die Untrasrieder musikalisch auf bewährte Klänge. Freitagabend sorgten Wanted und Shark im zweistündigen Wechsel für ausgelassene Partystimmung. "Speziell Shark begeisterte mich, da die Musiker super mit dem Publikum spielten", freut sich die 21-jährige Verena Stein aus Olching. Nachdem auf der großen Bühne das Licht erloschen war, boten Wanted unplugged auf einer kleinen Plattform im Barzelt späte Unterhaltung.
Dieses musikalische Highlight des Rockfrühlings hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Tradition entwickelt.
Samstagabend eröffnete Friends, die erstmals in Untrasried auftraten, den Abend. Mit einem Querschnitt von Dancesongs über Hiphop Lieder bis zu Klassikern und Chartssongs heizten die acht Musiker dem Publikum ein. Auf die jungen Neulinge folgten die altbewährten Rocker von Face. Lautstark, mit vielen Lichteffekten und heißen Flammen rockten die acht Musiker um ihre Frontsängerin Judit bis drei Uhr. Friends, in ihrer unplugged Besetzung Banderas, ließen anschließend den Rockfrühling 2010 auf der Barbühne mit mediterranen Gitarrenliedern ausklingen. "Bei trockenem Wetter feierten 10000 Besucher ein friedliches Fest. Besser geht es nicht. - Wir sind super zufrieden", resümierten die Organisatoren ihre zwölfte Auflage des Rockfrühlings.
Um einen reibungslosen Ablauf des Mega-Events zu garantieren, stehen den Veranstaltern um Helmut Gerle 310 fleißige Helfer zur Seite. Beispielsweise sind Alex Meindel (25) und Christian Schißler (22) aus Hopferbach beide Abende von 19 bis 1.30 Uhr als Kontrolleure am Eingang: "Wir spielen in Untrasried Fußball und für uns ist es selbstverständlich hier zu helfen", so die beiden freiwilligen Türsteher, die Anfang des Sommers mit allen 310 Freiwilligen des Sportvereins, der Landjugend, der Feuerwehr, des Schützenvereins und des Musikvereins ein großes Helferfest in der örtlichen Gaststätte feiern.
Viele Helfer aus Vereinen
"Ohne die großartige Unterstützung unserer Vereine wäre die Durchführung des Rockfrühlings nicht möglich", lobt Helmut Gerle die zahlreichen freiwilligen Helfer, auf die sich die Veranstalter auch bei der bald beginnenden Organisation des 13. Rockfrühlings 2011 verlassen werden.