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Robben fürs Fernsehen

Bundeswehr

Robben fürs Fernsehen

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    Durch die letzten Schneereste robben die Soldaten über die Wiese. Kameramann Olaf Bitterhoff hält die Linse auf die jungen Männer drauf. "Könnten die das noch mal machen? Ich würde gerne näher mit der Kamera herangehen", fragt er Hauptfeldwebel Christian Hegenbarth. Der warnt gleich vor: "Die Anzüge sind schon klitschnass. Einmal können wir noch, aber dann nicht mehr." Die Soldaten robben also noch einmal durchs weiße Nass.

    Man könnte meinen, dass die fünfte Kompanie des Füssener Gebirgsaufklärungsbataillons 230 einen Spielfilm dreht. Doch in Wahrheit produziert das TV-Team, das an diesem Tag zu Besuch ist auf dem Bundeswehr-Gelände, einen 14-minütigen Beitrag für die Sendung "Galileo" (Pro Sieben). "Wir drehen für unsere Rubrik Vorurteils-check", erklärt Redakteurin Susanne Hauer. Neben ihrem Kameramann hat sie noch Tontechniker Jonas Bentner mitgebracht. Die Drei sind schon seit vier Uhr in der Früh auf den Beinen und begleiten die Soldaten einen Tag lang - vom morgendlichen Appell bis zum militärischen Fitnesstraining. "Wir wollen den Alltag der Bundeswehr realistisch wiedergeben und prüfen, welche Vorurteile stimmen - und welche nicht", erklärt Hauer.

    "Alltag so zeigen, wie er ist"

    Dass das Team gerade nach Füssen gekommen ist, war eher Zufall: "Über das Bundesverteidigungsministerium haben wir angefragt, in welcher Kaserne wir drehen könnten", sagt Hauer. Füssen sei eine der wenigen Stellen bundesweit gewesen, die sich bereit erklärt hätten. Oberleutnant Enrico Trentzsch von den Gebirgsjägern erklärt: "Für uns ist es eine Chance, unseren Alltag so wiederzugeben, wie er wirklich ist."

    Damit das Kamerateam das auch macht, verfolgt Presseoffizier Sven Darius Schulze von der Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall jeden Schritt des TV-Teams. Nicht immer sei er einverstanden, was die Redakteurin vorhabe, gesteht Schulze: "Bei einem Marsch wollte sie einen Soldaten befragen. Doch das geht gar nicht, weil die Männer während eines Marsches nicht sprechen dürfen."

    Immer wieder filmt Olaf Bitterhoff Panzerschützen Simon Beßler. Der Soldat fungiert als Protagonist, dem Redakteurin Hauer viele Fragen stellt: ob er sich den harten Befehlston so vorgestellt habe und wie er den Alltag bei der Bundeswehr empfinde. Fernseh-Erfahrung habe er schon, erzählt der 19-Jährige: "Das ZDF hat mich schon einmal interviewt." Mehr angestrengt als sonst habe er sich nicht, sagt er. Aber: "Man überlegt sich natürlich genau, was man sagt." (dr)

    Die Aufzeichnung wird voraussichtlich am 25. November zwischen 19 und 20.15 Uhr in der Sendung "Galileo" (Pro Sieben) ausgestrahlt.

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