Rettenberg/St. Moritz (row). Außer Spesen nichts gewesen, lautet das Fazit von Thorsten Götze. Der Rettenberger war im Schweizer Nobelskiort St. Moritz bei der Völkl-Volvo-Challenge angetreten, um sich neben dem Titel Supersport Champion die Siegprämie von 3000 Euro zu sichern. Weil der Skiercross-Spezialist im letzten von vier Bewerben zu viel riskierte und ein Tor verfehlte, wurde daraus nichts (wir berichteten). Bis dahin hatte der 26-Jährige einen überzeugenden Eindruck hinterlassen und die Vorkämpfe des Vielseitigkeits-Wettbewerbs gewonnen. Bei der Völkl-Volvo-Challenge wurde unter 36 Teilnehmern aus 11 Nationen der beste Allrounder gesucht. Ob beim Sprung über Schanzen, im Kampf Mann gegen Mann, dem Ritt um die Slalom-Stangen oder über die Buckelpiste neben skifahrerischem Können war auch jede Menge Mut gefragt. Den bewies Thorsten Götze, der heuer im Skicross-Weltcup startet. Der Oberallgäuer ließ sich nicht mal von einem abgebrochenen Skistock vom Weg ins Finale abbringen. Das Missgeschick passierte beim Le-Mans-Start für den Riesenslalom-Wettbewerb, berichtet Götze.
20 Meter weit mussten die Teilnehmer beim Massenstart in Skistiefeln und mit Ski in den Händen zuerst bergauf sprinten, anschließend in die Bindung steigen und dann um die Stangen kurven. In dem allgemeinen Chaos fuhr einer der Konkurrenten über Götzes Stock bitter für den Bundesgrenzschützer. Denn zwischendurch gab es noch eine Bergauf-Passage auf Ski zu bewältigen. Aber das ehemalige Mitglied der deutschen Skinationalmannschaft ließ sich nicht beirren und kam beim letzten Qualifikations-Rennen dennoch als Erster ins Ziel. Große Erwartungen Entsprechend groß waren die Erwartungen beim abschließenden Wettbewerb auf der Olympiaschanze von St. Moritz. Die sechs Finalisten jagten zunächst die Anlaufspur hinunter und mussten das Tempo drosseln, um an keinem der im steilen Aufsprunghügel verankerten Pylonen vorbeizufahren. Das aber schaffte Götze nicht. Ich habe ganz einfach zu wenig Tempo raus genommen, lautete seine Erklärung. Silvan Zwahlen machte es besser und darf sich nun ein Jahr lang Supersport Champion nennen. Anfangs habe ich mich schon ganz schön geärgert, gesteht Götze. Lothar Matthäus, der Zeuge des Spektakels war, zeigte sich schwer beeindruckt von der Vorstellung der Extremsportler. Allein schon beim Zusehen, stieg mein Puls rapide an, meinte der Ex-Bayern-Star und jetzige Trainer der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft.