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Riederloher gegen Straßenausbau

Germaringen-Riederloh

Riederloher gegen Straßenausbau

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    Riederloher gegen Straßenausbau
    Riederloher gegen Straßenausbau Foto: mathias wild

    Der geplante Ausbau des Reifträgerwegs war das beherrschende Thema auch bei der Bürgerversammlung im kleinen Germaringer Ortsteil Riederloh an der Grenze zu Kaufbeuren. Ein Großteil der 23 Besucher äußerte sich kritisch zu dem Kaufbeurer Vorhaben, das auf Germaringer Gemeindegrund verwirklicht werden soll. Befürworter meldeten sich nicht zu Wort. Ein Bürger äußerte die Befürchtung, dass im Zuge des Baus die Wohnbebauung im Bereich des Riederlohs ausgeweitet werden solle. Dies gehe aus der Zweckvereinbarung zwischen der Stadt Kaufbeuren und der Gemeinde Germaringen über den Straßenausbau hervor.

    Auch die Sorge, dass immer mehr Baugrund ausgewiesen werde und dadurch wertvoller Schutzwald verloren gehe, stand im Raum. Warum, fragte ein Besucher, müsse das Gewerbegebiet nahe der Trasse erweitert werden, wenn es doch in Kaufbeuren und Germaringen ausreichend freie Fläche für Unternehmen gebe. "Ergibt das Sinn, dafür den letzten Grünstreifen zu zerstören?" In Zweifel gezogen wurde zudem das Ziel des Reifträgerwegausbaus, nämlich die Entlastung der Sudetenstraße. "Auf der einen Seite will man den Verkehr dort abziehen, andererseits baut man in Neugablonz einen Verbrauchermarkt nach dem anderen, die auch wieder Verkehr anziehen", sagte ein Besucher in Anspielung auf das neue Rewe-Einkaufszentrum nahe des Neuen Marktes.

    Ein weiterer Bürger mahnte die Kommunen zu mehr Zusammenarbeit bei der Ausweisung gemeinsamer Gewerbegebiete. In der Nachbargemeinde Pforzen gebe es bereits entsprechende Bestrebungen. Dort sei man offen für Gespräche.

    Es wird nach Plan gebaut

    Bürgermeister Kaspar Rager wies den Vorwurf, dass eine Ausweitung der Wohnbaufläche geplant sei, zurück. "Es wird so gebaut, wie es im Bebauungsplan zu sehen ist", so der Rathauschef. Was in 20 Jahre sei, könne er jedoch nicht voraussehen. Im Übrigen sei der aktuelle Plan schon einige Jahre alt. Nach der Verlegung der Trasse nach Osten, die durch Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Grundstückseigentümer zustande kam, geht es im aktuellen Verfahren um die Änderung des alten Bebauungsplans. Dass sich dadurch das Gewerbegebiet vergrößere, komme der Entwicklung der Gemeinde entgegen.

    Jedes Jahr gebe es viele Anfragen wegen Gewerbegrunds, doch nicht alles sei überall möglich. "Auch die bestehenden Unternehmen betteln förmlich um den Ausbau des Reifträgerwegs."

    Rager äußerte Verständnis für die Sorgen der Straßenbaugegner. "Aber man muss das Große, Ganze sehen", sagte er. "Jeder will auch Arbeitsplätze." Allerdings ließ auch der Bürgermeister Zweifel an der geplanten Straße durchschimmern ("Ich wollte die neue Trasse nicht"), rechtfertigte die Pläne aber mit der notwendigen Zusammenarbeit der Kommunen. "Damals ist die Stadt halt auf den Bürgermeister zugekommen und hat wegen des Reifträgerwegs gefragt", so Rager. "Und auch wir nutzen ja heute Einrichtungen der Stadt."

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