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Reuiger Dieb gibt Schüssel nach 40 Jahren zurück

Bad Hindelang

Reuiger Dieb gibt Schüssel nach 40 Jahren zurück

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    Unerwartete Post erhielten Petra Kerpf und Andi Berktold aus Bad Hindelang. Der Postbote brachte ein Paket. Nach dem Auspacken hielt das Hüttenwirts-Paar vom Prinz-Luitpold-Haus am Hochvogel eine rechteckige Suppenschüssel und einen gusseisernen schwarzen Kerzenständer in den Händen. Dazu ein Begleitbrief des Absenders mit vollem Namen und Adresse im Württembergischen. Er hatte die Gegenstände vor vier Jahrzehnten auf der Hütte gestohlen und ihn hatte jetzt das schlechte Gewissen geplagt.

    Nach eigenen Worten war der Absender der Gegenstände vor 40 Jahren zur Winterszeit auf dem Prinz-Luitpold-Haus gewesen. Wegen eines Umbaus sei es möglich gewesen, ins Innere zu gelangen. Er habe aus der Hütte dann die rechteckige Schüssel mit dem Luipold-Hütten-Aufdruck und den Kerzenständer mitgenommen.

    "Die Schüssel war natürlich ein ganz originelles Souvenir, was er mit dem Kerzenständer wollte, weiß ich auch nicht", sagt Andi Berktold. Seine Eltern hatten das Prinz-Luitpold-Haus von Mitte der sechziger Jahre bis 1973 bewirtschaftet.

    "Es brannte mir auf der Seele"

    Der Absender der Gegenstände schreibt in dem Brief, er habe immer wieder auf die Gegenstände schauen müssen und sich jetzt für seinen damaligen Diebstahl geschämt. "Es brannte mir auf der Seele", schildert der Mann seinen inneren Konflikt. Er habe schon vor einigen Jahren "zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gefunden" und ihm sei erst jetzt bewusst geworden, dass er "Diebesgut zu Hause habe". "Ich kann es nicht behalten, sei´s viel oder wenig", heißt es in dem Brief weiter. Am Ende des Schreibens heißt es: "Herr Berktold, Sie haben nun meine Anschrift und wenn Sie mich wegen dieser Angelegenheit zur Rechenschaft ziehen wollen, so steht es Ihnen frei."

    Im Kuvert befand sich noch ein 20-Euro-Schein. Dieses Geld will das Hüttenwirts-Paar nach eigenen Worten der Bergwacht spenden. Dem Absender des Pakets habe er inzwischen eine Postkarte geschrieben und sich bedankt, berichtet Berktold.

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