Kaufbeuren (rim). - Mit Reliquien der heiligen Crescentia wurde eine Kolping-Kapelle in Durbanville bei Kapstadt (Südafrika) vom Erzbischof von Kapstadt, Lawrence Henry, geweiht. Dabei waren neben Vertretern der katholischen Kirche aus Augsburg auch die Generaloberin des Crescentiaklosters in Kaufbeuren, Schwester Regina Winter, und Kaufbeurens Dritter Bürgermeister Ernst Holy anwesend.'Father Roland, der Kolping-Präses von Südafrika, wollte unbedingt eine Crescentia-Reliquie', erzählt Schwester Regina. Neben der Generaloberin und dem Kaufbeurer Bürgermeister reisten auch Mitglieder des Kolpingwerks in Augsburg, Domkapitular Dr. Bertram Meier als Vertreter des Bischofs und der Chef der Bayerischen Staatskanzlei, Eberhard Sinner, ans Kap der guten Hoffnung. 'Es war wichtig, dass wir unten waren', sagt die Generaloberin. 'Das zeigt, dass wir hinter Crescentia stehen. Es wäre eine Blamage gewesen, wäre niemand aus Kaufbeuren mitgefahren.'Auch Ernst Holy ist dieser Meinung. Die anderen Beteiligten hätten es nicht verstanden, berichtet er, wenn aus Kaufbeuren niemand bei der Weihe der Kapelle dabei gewesen wäre.
'Crescentia ist nicht nur die Heilige des Klosters, sondern auch der Stadt', sagt Holy. Die Stadt hatte Mitte des Jahres beschlossen, ihm den Flug nach Südafrika zu bezahlen. Dabei ging es um einen Betrag in Höhe von 1860 Euro (wir berichteten). Das hatte in Kaufbeuren zu Diskussionen geführt. Seinerzeit sei nur das Geld gesehen worden und nicht der Auftrag, der damit verbunden sei, sagt Schwester Regina. Neben der Einweihung der Kapelle in Durbanville gab es für Holy und Schwester Regina viel weiteres Interessantes zu sehen. Zunächst seien ihnen die Schönheiten des Landes gezeigt worden, die erlebnisreiche Natur, sagt die Generaloberin. Anschließend wurden die beiden vom Kolpingwerk Südafrika aber auch auf die sozialen Missstände aufmerksam gemacht. Beim Besuch einer Schule, bei einem Gang durch eine Wellblechsiedlung oder im Kontakt mit der Armut der Arbeitslosen seien ihnen viele Probleme näher gebracht worden. 'So eine soziale Schere habe ich noch nicht erlebt', sagt Holy im Anschluss an seine Reise nach Südafrika. Der Kontakt mit Südafrika sei keine Eintagsfliege. 'Der Ansatz einer innerlichen Verbindung ist gewachsen', berichtet Schwester Regina. Auch hofft sie, dass der Erzbischof Henry demnächst Kaufbeuren wieder besucht.