Fehler macht jeder. Bürgermeister Harscher räumt einen ein. Respekt. Er verspricht Wiedergutmachung. Gut. Aber reicht das? Nein. Im Rathaus spricht man von einem 'Missverständnis', einem 'Fehler in der Kommunikation'. Was genau geschehen ist, sagt man nicht. Genau das wäre aber notwendig.
Denn erstens gibt es Beteiligte, die für völlig in Ordnung halten. So klar, wie der Bürgermeister versichert, ist die Einsicht also nicht. Zweitens kursiert im Dorf ein Gerücht: Hier sei gemauschelt worden.
Wie tritt man dem entgegen? Am besten mit Klarheit und Offenheit. Und da hapert’s: Die Gemeinde lässt zu viele Fragen offen. Das Landschaftsschutzgebiet reicht hier über den See (logisch) bis zur Ortsgrenze und weiter an der Straße entlang (leicht zu merken). Kam da keiner der Beteiligten von selbst drauf, dass man im Schutzgebiet herumholzt? Jede zweite Buschgruppe hier ist als Biotop kartiert. Hat es da wirklich bei niemandem geklingelt, bevor die Kettensägen angeworfen wurden?
Auf der anderen Seite sind Gerüchte eine böse Sache. Wer hier Absicht wittert, soll Klartext reden und seine Vorwürfe belegen. Über solche Nachrede wundern muss man sich im Rathaus freilich nicht, wenn man sich so anstellt.
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