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Regisseur Jan Burdinski und die Naturbühne Altusried

Altusrieder Freilichtspiele

Regisseur Jan Burdinski und die Naturbühne Altusried

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    Regisseur Jan Burdinski und die Naturbühne Altusried
    Regisseur Jan Burdinski und die Naturbühne Altusried Foto: Jörg Schollenbruch

    'Es gibt herrliche Geschichten im Don Quijote.' Jan Burdinski gerät schnell ins Schwärmen, wenn man mit ihm über das nächste große Stück im Altusrieder Freilichttheater spricht. Und schon legt er los, erzählt eine der Episoden, die er auf die Naturbühne bringen will, gestikuliert ausladend dazu, lacht.

    Was die Leidenschaft ihres Regisseurs anbetrifft, brauchen sich die Altusrieder jedenfalls keine Sorgen zu machen. Der 61-Jährige aus Franken scheint sich mit Leib und Seele der Inszenierung verschrieben zu haben. Das liegt vor allem an Don Quijote. Als im vergangenen Jahr deutlich wurde, dass die Altusrieder wieder mit Jan Burdinski, mit dem sie bei Schillers 'Wilhelm Tell' 2002 gute Erfahrungen gemacht hatten, zusammenarbeiten wollen, hatte dieser einen verblüffenden Vorschlag parat.

    Es sollte nicht eines der bekannten und bewährten Werke auf die Freilichtbühne gebracht werden, sondern etwas Neues. Burdinski dachte an 'Don Quijote' von Miguel de Cervantes. Den 'Ritter von der traurigen Gestalt', der mit seinem Diener Sancho Pansa auszieht, um die Welt zu retten. Eine abenteuerliche Reise mit herrlichen und skurrilen Szenen, mit reizenden Gegensätzen (zwischen dem aristokratischen Quijote und seinem einfachen Diener).

    Der spanische Autor schildert lustige und traurige Ereignisse. 'Cervantes wollte eine Parodie auf Ritter-Romane schreiben', sagt Burdinski. 'Es wurde mehr daraus: Weltliteratur'.

    Burdinskis Begeisterung traf zunächst auf Skepsis. Manch einer habe gefragt, ob man diese Geschichte im Allgäu spielen müsse. Man solle fremde Schätze heben, antworte er Kritikern. 'Schließlich sind wir doch alle Europäer!'

    16 Episoden aus dem viele hundert Seiten starken Roman von Cervantes werden bei der dreistündigen Aufführung zu sehen sein. Burdinski hat sie in wochenlanger Arbeit im vergangenen Winter herausdestilliert.

    Inzwischen sind die Stoffe ausgesucht für die Kostüme. Nun wird wird entworfen und geschneidert. Modelle sind auch gebaut worden – von der Gesamtbühne, von einzelnen Häusern, und natürlich auch von Windmühlen. Vier Stück, zwei davon in orignaler Größe, sollen auf der Freilichtbühne aufgebaut werden. Don Quijotes legendärer Kampf gegen die Windmühlen, die er mit Riesen verwechselt, darf natürlich nicht fehlen. Burdinski hat diese Szene, die im Buch recht früh auftaucht, ans Ende gesetzt. 'Damit die Spannung erhalten bleibt.'

    500 Menschen arbeiten mit

    Demnächst wird mit den Proben begonnen – obwohl es zur Premiere noch ein dreiviertel Jahr dauert. Gerade wurden die Sprechrollen vergeben – etliche Dutzend sind es. Die wichtigsten Figuren werden doppelt besetzt, damit die Schauspieler sich nicht überanstrengen, sondern auch mal Luft holen können, wie Burdinski sagt. Natürlich werde es auch wieder etliche Massenszenen geben – was ja in Altusried üblich ist.

    Insgesamt arbeiten rund 500 Menschen auf und hinter der Bühne an diesem Riesenprojekt mit. Regisseur Burdinski, die Bühnen- und Kostümbildnerin Karin E. Pollak und die Choreografin Kathleen Bengs kommen von auswärts. Der Rest ist 'von hier'. Auch die Musik stammt aus dem Dorf. Dietrich Stern komponiert Gesangs-Nummern, Zwischenmusiken und Stücke, welche die Typen charakterisieren sollen.

    Für die Umsetzung sorgen die Musikkapelle und Chöre aus der Gemeinde. Spanisches Kolorit werden zwei Gitarristen mit Flamenco beisteuern.

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