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Rechtler setzten Fürst ein Denkmal

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Rechtler setzten Fürst ein Denkmal

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    Halblech (ars). - Die Waldkörperschaft Buching-Trauchgau hat ihrem größten Gönner ein Denkmal gesetzt. An ihrem Betriebsgebäude am Halblech erinnert eine bronzene Büste auf Kalkmarmorstein an Kurfürst Max IV. Joseph von Bayern. Die Idee sei entstanden als der Stuckateurmeister Bruno Schnitzer aus Bayerniederhofen in der Chronik der Waldkörperschaft den Kopf ihres Gönners Kurfürst Max entdeckte, erzählte der Vorsitzende der Waldkörperschaft, Klaus Linder. 'Hier könnte man doch ein &po_226;Denkmal' daraus modellieren', meinte Schnitzer: 'Der originale Gipsabdruck des Bronzekopfes vom Kurfürst liegt noch in meiner Werkstatt.' Klaus Linder und der Bergausschuss griffen diesen Vorschlag gerne auf. So stiftete Bruno Schnitzer das Rohmaterial des Kopfes und die Waldkörperschaft übernahm die Kosten der bronzenen Verkleidung. Man hätte für das Denkmal keinen besseren Platz finden können als am 'Eingangs-Tor' zum Naturschutzgebiet 'Ammergebirge'. Dort steht für jeden gut sichtbar die von Bruno Schnitzer künstlerisch herausgearbeitete bronzene Kurfürsten-Büste auf einem Kalk-Marmorstein aus dem Halblechtal. Die Waldkörperschaft erinnert damit an den Kurfürsten, der mit dem Vertrag von 1799 das Grundeigentum am Trauchgebirge den Pfarreien Niederhofen und Trauchgau überlassen hat. Wie aus der Chronik zu erfahren ist, wurde 1536 erstmals versucht, die völlig ungeregelte Nutzung der Waldflächen in ordentliche Bahnen zu lenken. Die früheren Forstmeisterberichte endeten alle ähnlich verzweifelt wie der von 1786: 'Das Trauchgebirge ist ein Ort der Unordnung und Verwüstung.' Im Jahre 1799 schließlich hatte der Kurfürst die vielen Auseinandersetzungen mit den Berechtigten satt und verzichtete auf sein Eigentum. Die Gesamtfläche wurde in drei Teile aufgeteilt: Je einen erhielten die Untertanen des Klosters Steingaden, des Klosters Rottenbuch sowie der Pfarrgemeinden Niederhofen und Trauchgau. 1869 beendete schließlich ein gerichtlicher Vergleich die jahrhundertelangen Eigentumsstreitigkeiten. Die noch unverteilten Waldflächen wurden gemeinsames und unveräußerliches Eigentum der 289 Anteilsinhaber (Waldrechtler), die eine bis auf den heutigen Tag altrechtliche Körperschaft bilden, die 'Waldkörperschaft Buching-Trauchgau'.

    Bayerischer Staatspreis Sie trägt seit 1999 den Bayerischen Staatspreis, den ihr Staatsminister Josef Miller für ihre Verdienste um die Waldwirtschaft in Bayern verlieh. Wie Vorsitzender Linder betont, ist es die Aufgabe der Waldkörperschaft, durch nachhaltige Nutzung den Bergwald als Schutz vor Lawinen, Erosion, Steinschlag und Hochwasser zu erhalten. Er ist gleichzeitig Lieferant des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Er gibt den Waldrechtlern ein gewisses Einkommen, bietet Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna und ist für die Menschen ein erlebnisreicher Erholungsraum.

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