Immenstädter sechsstufige Knabenrealschule begrenzt Aufnahme Oberallgäuer Eltern wehren sic Von Franz Summerer Oberallgäu Erfolg bringt nicht immer nur Freude: Die Immenstädter Knabenrealschule ist mit ihrem sechsstufigen Modell so erfolgreich, dass sie künftig nicht mehr alle Schüler aus dem Landkreis aufnehmen kann. Der Platz reicht einfach nicht aus. Nachdem es im Oberallgäu zur Knabenrealschule mit sechs Klassen keine Alternative gibt, können voraussichtlich ab Burgberg Richtung Süden Buben nicht mehr nach der 4. Jahrgangsstufe in eine Realschule übertreten. Das empört die Eltern: Eine Ungleichbehandlung, die wir nicht akzeptieren werden³, kündigt Susanne Frommel aus Sonthofen Widerstand an. Im Oberallgäu gibt es drei Realschulen: eine Mädchen- und eine Knabenrealschule in Immenstadt sowie eine Realschule in Sont-hofen. Die Immenstädter Knabenrealschule ist bereits seit fünf Jahren an dem Modellprojekt sechsstufige Realschule³ beteiligt. Sonthofen darf so die Festlegung des Kultusministeriums erst ab 2003 sechs Klassen anbieten. Der Sohn von Susanne und Wolfgang Frommel geht in die 4. Klasse der Grundschule Sonthofen-West. Als die Eltern für ihren zehnjährigen Kilian anfragten, ob der im nächsten Jahr auf die Realschule wechseln kann, kam die enttäuschende Nachricht aus Immenstadt: Die Raumkapazität sei erschöpft, es könnten nur noch Schüler in die fünfte Jahrgangsstufe aufgenommen werden, die aus dem ursprünglichen Einzugsgebiet der Schule kommen. Buben aus dem südlichen Landkreis Burgberg und weiter südlich kämen nicht mehr zum Zug. Wir haben nicht genügend Räume zur Verfügung³, bedauert Rektor Hans-Georg Fink von der Immenstädter Knabenrealschule. Zwar wurde gemeinsam mit dem Gymnasium gerade ein Erweiterungsbau bezogen.
Aber dafür waren zuvor zwei Klassen ausgelagert worden und es fehlte an Fachräumen. Außerdem komme wohl im nächsten Jahr eine dritte 7. Klasse hinzu. Deshalb werde die Immenstädter Realschule voraussichtlich nur zwei Eingangsklassen bilden. Erfahrungsgemäß reiche das für das Einzugsgebiet: Immenstadt, Bergstättgebiet, Rettenberg, Martinszell, Rettenberg, Wertach, Blaichach, Missen und Oberstaufen. Doch damit wollen sich die Eltern nicht abfinden. Das ist doch eine Unverschämtheit³, findet Wolfgang Frommel: Erst wurde uns im Vorfeld des Volksbegehrens erzählt, wie toll die sechsstufige Realschule ist und dann ätsch-bätsch.³ Die Frommels wissen, dass noch mehr Eltern aus dem südlichen Landkreis ihre Buben auf die Sechsstufige schicken wollen. Wolfgang Frommel: Da kommt mindestens eine Klasse zusammen.³ Um den Bedarf zu ermitteln, starten die Eltern jetzt ein Rundschreiben an alle Grundschul-Elternbeiräte im Süden. Ihr Vorschlag: Wenn schon nicht in Immenstadt, dann könnten doch einzelne Klassen an die Realschule Sonthofen ausgelagert werden, zumal es dort freie Räumlichkeiten gebe. Das bestätigt auch Sonthofens Schulleiter Hans Georg Mors: Das ist denkbar. Bei uns nehmen die Schülerzahlen seit einigen Jahren spürbar ab, Platz wäre vorhanden.³ Ob allerdings das Kultusministerium die Ausnahme genehmigt, scheint Mors fraglich. Schließlich habe Sonthofen die Erlaubnis erst ab 2003. Und eine Immenstädter Zweigstelle in Sonthofen käme einer früheren Einführung gleich. Gibt es überhaupt genügend Interesse im südlichen Landkreis, Buben den Zugang zur sechsstufigen Realschule zu ermöglichen? Um das in Erfahrung zu bringen, startet das Al